Schwierige Suche nach dem Studienplatz
Bis sie ihren Studienplatz hatte, musste die junge Frau viele Hürden überwinden. Eigentlich wollte sie Ärztin werden, aber sie wurde wegen ihrer Behinderung nicht zum Medizinstudium zugelassen und musste ein anderes Fach wählen. Außerdem: Nicht jede Universität ist barrierefrei.
Anna Mühlhause hat aufgrund ihrer Cerebralparese eine Tetraspastik. Das Studium in Marburg hat den Vorteil, dass an der Universität Studierende mit Behinderung bei Bedarf unterstützt werden und entsprechende inklusive Wohnheime vorhanden sind.
Unabhängigkeit durch Unterstützung
Auch jetzt im Studium bekommt Anna Mühlhause noch Hilfe – aber nur dann, wenn sie sie wirklich braucht. Gut findet sie im inklusiven Wohnheim den Fahrdienst oder die Pflegestation. In ihrem Fachbereich, der Bibliothek und der Mensa kann sie sich ohne Hilfe bewegen – aber sie ist da, wenn sie sie benötigt. Für die Studentin bedeutet das vor allem eines: Freiheit. "Das erste Mal in meinem Leben fühle ich mich wirklich integriert!" Für Anna Mühlhause mit das Schönste an ihrem Studium.
Anna Mühlhause möchte anderen Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung beistehen – vor allem, wenn es um Inklusion geht. Für sie selbst war es ein weiter Weg, bis sie wirklich das Gefühl hatte, integriert zu sein. Auch wenn sie ihre komplette Schullaufbahn auf Regelschulen verbringt, kann sie wegen ihrer Beeinträchtigung nicht an den Freizeitaktivitäten und Partys ihrer Mitschüler*innen teilnehmen, ist auf ihre Eltern und Assistenzen angewiesen.