"Ich wollte schon immer das Gleiche machen wie meine Freunde: Radfahren, beim Festival campen, arbeiten gehen – selbstbestimmt leben halt." Martins Motto seit der Kindheit: Sich nicht in die Erwartungen fügen, die Nicht-Behinderte an behinderte Menschen haben.
Auch im Privatleben setzt Martin auf das Motto: "Einfach ausprobieren, was geht." In seiner Wohnung ist alles auf seine Körpergröße zugeschnitten. Seinen Kombi hat er so umgebaut, dass er ihn als Camping-Mobil nutzen kann: "Einer der Vorteile, wenn man nicht so lang ist."
Ich sage, was für mich geht!
Dieser pragmatische, zuweilen auch selbstironische Ansatz ist typisch für den 1,32 großen Mann. "Ich lasse mir nicht gerne von anderen erklären, was für mich geht und was nicht. Das will ich selber festlegen. Und für mich ist das Glas immer mindestens halb voll."
Diese Haltung hat Martin auch durch die schwere Zeit getragen, als er nach der Operation an einer Spinalkanalverengung wochenlang im Krankenhaus lag. Damals nahm er sich vor, Motorrad fahren zu lernen. Heute besucht er einen Händler, mit dem er den Umbau einer passenden Maschine besprechen will.