Was sind eigentlich Heilige? Wer ist das heute? An Allerheiligen gedenkt die katholische Kirche der bekannten und unbekannten Heiligen. Früher blickte man dabei nur in die Geschichte. Heute geht es dabei auch um Menschen, die sich in der Gegenwart für andere einsetzen und so zu "Heiligen des Alltags" werden.
Menschen begleiten, Menschen ermutigen
Die Aufgabe und der persönliche Wunsch von Matthias Thöns ist es, die Menschen möglichst ohne Schmerzen in den Tod zu begleiten. Es geht aber nicht nur darum, Schmerzen zu lindern, sondern auch, Ängste zu nehmen. Sowohl bei den Sterbenden als auch bei den Angehörigen. Oft entsteht zwischen Sterbenden und Arzt eine tiefe, innige und letzte Beziehung. Für Matthias Thöns ist das frühe Erkennen des austherapierten Moments ganz wichtig. Nur dann kann ein sanfter Übergang in den Tod stattfinden.
Ein alter Mensch sieht den Tod oft nicht mehr als Feind. Ungerecht erscheint es, wenn ein junger Mensch sterben muss. Die 20-jährige Antonia leidet an einem Gehirntumor. Die Ärzte geben ihr nur noch wenige Monate. In der kurzen Zeit, die ihr bleibt, will Antonia leben. Sie hat einen gemeinnützigen Verein gegründet und sammelt Spenden für soziale Zwecke, den Umweltschutz und Geflüchtete.
Für eine bessere Welt
Was in den Texten der heiligen Messe mit Blick auf Heilige fremd und abgehoben klingt, wird in der Sendung im Alltäglichen erlebbar. Die Menschen, die in ihrem Handeln zeigen, dass etwas vom Himmel schon hier auf der Erde beginnen kann – bei genauer Betrachtung findet man sie überall.
Etwa auf einer Palliativstation einen Arzt wie Matthias Thöns. Aktiv für eine bessere Welt vom Krankenbett aus wie Antonia. Oder als Spenderin von Mut und Lebensfreude für ihr sterbendes Kind wie Antonias Mutter Anne. Sie werden stellvertretend für die vielen Unbekannten sichtbar gemacht. Damit verdeutlicht sich das Anliegen des Feiertags Allerheiligen.