Konrad Adenauers politische Karriere war atemberaubend: Vor dem Zweiten Weltkrieg war er Kölner Oberbürgermeister, nach dem Krieg Präsident des Parlamentarischen Rates und damit ein "Vater des Grundgesetzes" - und anschließend der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik.
Die klare Ausrichtung nach Westen war seine Grundüberzeugung: Nur in der Partnerschaft mit den Westmächten könne Deutschland leben. Das brachte ihm auch Kritik ein, weil er damit angeblich die Deutsche Einheit aufs Spiel setze. Im Interview von 1966 erzählt er von seinen politischen Prinzipien und seinem Werdegang. Später im selben Jahr verliert er sein Amt an seinen Nachfolger Ludwig Erhard.
Die Sendereihe "Zur Person"
Dieses historische Interview stammt aus der ZDF-Gesprächsreihe „Zur Person“ mit Günter Gaus, die zwischen 1963 und 1966 ausgestrahlt wurde. Das ZDF macht diese zeitgeschichtlich sehr interessanten Gespräche erstmals in vollem Umfang in der ZDFmediathek zugänglich.
Die Gespräche muss man dabei im Kontext der Zeit sehen: Bestimmte Persönlichkeiten haben in späteren Jahren noch eine besondere Karriere gemacht, wie etwa Willy Brandt oder Franz-Josef Strauß. Die hier gezeigten Gespräche stellen somit ein historisches Zeugnis des Augenblicks dar, in dem das Interview geführt wurde.
Gleiches gilt auch für einige sprachliche Ausdrücke, die zum Zeitpunkt der Interviews noch nicht so in der Diskussion waren wie in späteren Jahren. Das ZDF hat sich dennoch dafür entschieden, die Interviews in der Originalversion und ohne Kommentierung zu veröffentlichen.