Mit Helmut Schmidt verbindet man viele Ereignisse der deutschen Geschichte: Die Ölkrise in den 70er Jahren, den "Deutschen Herbst" mit den Attentaten der RAF, die Aussöhnung mit Frankreich, die er vor allem mit dem französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing vorantrieb.
Das historische Interview in der Sendereihe "Zur Person" wurde weit vor seiner Zeit als Bundeskanzler ausgestrahlt, am 10. Februar 1966. Zu dieser Zeit war Schmidt Abgeordneter im Bundestag und in Deutschland vor allem als Krisenmanager bei der Hamburger Sturmflut 1962 bekannt. Das Jahr 1966 war für Schmidt eine Art Start in die bundespolitische Karriere, die mit der Übernahme des Amtes des Fraktionschefs im Bundestag begann und später über die Ämter als Verteidigungs- und Finanzminister ins Bundeskanzleramt führte.
Die Sendereihe "Zur Person"
Dieses historische Interview stammt aus der ZDF-Gesprächsreihe „Zur Person“ mit Günter Gaus, die zwischen 1963 und 1966 ausgestrahlt wurde. Das ZDF macht diese zeitgeschichtlich sehr interessanten Gespräche erstmals in vollem Umfang in der ZDFmediathek zugänglich.
Die Gespräche muss man dabei im Kontext der Zeit sehen: Bestimmte Persönlichkeiten haben in späteren Jahren noch eine besondere Karriere gemacht, wie etwa Willy Brandt oder Franz-Josef Strauß. Die hier gezeigten Gespräche stellen somit ein historisches Zeugnis des Augenblicks dar, in dem das Interview geführt wurde.
Gleiches gilt auch für einige sprachliche Ausdrücke, die zum Zeitpunkt der Interviews noch nicht so in der Diskussion waren wie in späteren Jahren. Das ZDF hat sich dennoch dafür entschieden, die Interviews in der Originalversion und ohne Kommentierung zu veröffentlichen.