Dreißig Jahre nach dem Triumph des deutschen WM-Sieges von 1990 lässt er sich noch mal feiern. Im Jahr seines 75. Geburtstages steht der gesundheitlich angeschlagene Franz Beckenbauer auch weiterhin im Mittelpunkt skandalöser Vorgänge.
Jahrzehntelang nannte man ihn schlicht den "Kaiser" und jeder wusste, wer gemeint ist. Eine lebende Legende, ein deutsches Denkmal, Fußballweltmeister - als Spieler und Trainer. Dass er die WM 2006 ins eigene Land holte, ließ ihn wie den Vater des "Sommermärchens" erscheinen.
Doch dann der Absturz: Es geht um die Vergabe von Weltmeisterschaften, bei denen er als internationaler Fußball-Funktionär mitmischte. Zunächst stand das Votum für die WM in Deutschland im Fokus internationaler Ermittlungen, danach ging es um Ungereimtheiten bei den Entscheidungen für Russland und Katar. Der Vorwurf gegenüber Beckenbauer: Er habe bestochen, und seine Stimme sei käuflich gewesen.
Was bleibt vom Bild eines der weltbesten Fußballer aller Zeiten? Wie wird er in die Geschichtsbücher eingehen? Als legendärer Sportler oder käuflicher Funktionär? Autor Uli Weidenbach spiegelt die hellen und dunklen Kapitel der Biografie – mithilfe zum Teil unbekannter Filmmaterialien und Stimmen zahlreicher Wegbegleiter aus Sport, persönlichem Umfeld und Journalismus.
Zu Wort kommen unter anderen: aus der Familie Franz Beckenbauers sein Bruder Walter, die frühere Lebenspartnerin Diana Sandmann, Biograf Torsten Körner, der Historiker Hans Woller, die Journalisten Marcel Reif und Gunther Latsch sowie die früheren Mitspieler in der Nationalelf und beim FC Bayern München, Sepp Maier, Paul Breitner und Uli Hoeneß.