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laut. stark. gleich. berechtigt. Zeit der Frauen 1

Mit Collien Ulmen-Fernandes

Kinder, Küche, Kirche. Wie nah oder fern ist uns im Jahr 2022 das Frauenbild der 1950er? Collien Ulmen-Fernandes geht der Frage auf den Grund – unterhaltsam und historisch.

Videolänge:
43 min
Datum:
27.09.2022
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 26.09.2027

In den 1950er-Jahren kümmern sich die allermeisten Frauen um die Kinder, pflegen Angehörige, schmeißen den Haushalt. Als Ehefrauen dürfen sie in Westdeutschland kein eigenes Konto besitzen und nur berufstätig sein, wenn der Mann es erlaubt.

"Familiäre Pflichten" der Frauen

Auch das Gleichberechtigungsgesetz von 1958 ändert nicht viel an der Situation: Zwar dürfen Frauen jetzt ihr Vermögen selbst verwalten und auch gegen den Willen des Mannes arbeiten gehen, aber nur, solange sie Haushalt und Familie nicht vernachlässigen. Die "familiären Pflichten" der Frauen haben per Gesetz oberste Priorität.

In Ostdeutschland sieht die Arbeitswelt in den 1950ern ganz anders aus: In den Fabriken stehen nicht nur Männer am Band, sondern auch Frauen. In vielen Bereichen sind sie stärker eingebunden als im Westen. Die Kinderbetreuung übernimmt der Staat, Kindergartenplätze gibt es für alle. Doch die Erwerbstätigkeit bietet nicht die pure Erfüllung, vor allem ist sie politisch gewünscht und wirtschaftlich erforderlich – der Job als Hausfrau kommt noch hinzu.

Während Frauen in der DDR durch ihre hohe Berufstätigkeit tatsächlich eine finanzielle und materielle Unabhängigkeit von Männern hatten, also auch frei entscheiden konnten, ich lasse mich scheiden, denn ich kann für meine Kinder auch allein sorgen, ich brauche nicht den Ernährer der Familie, war das für Frauen im Westen anders. Viele Frauen im Westen waren hochgradig abhängig von ihren Männern.
Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Prägender Geist der 1950er

Wie nah oder fern ist uns im Jahr 2022 das Frauenbild der 1950er? Dem geht Presenterin Collien Ulmen-Fernandes nach. Durch die Coronakrise scheint ein Rückfall in alte Rollenbilder stattzufinden, die Zahl der Babys steigt, wieder sind vor allem die Frauen bei der Kinderbetreuung mehr beansprucht. Alles nur vorübergehend?

chwarz-Weiß-Foto, das einen zufrieden dreinblickenden Mann zeigt, der sich von seiner lächelnden Frau, die eine Rüschenschürze trägt, den Kaffee servieren lässt.
Neben ihren Pflichten für Haus, Hof und Kinder sieht die klassische Rollenverteilung zwischen Frau und Mann vor, dass sie ihm in den Zeiten, in denen er daheim ist, ein behagliches Zuhause bietet.
Quelle: ZDF/akg-images/ClassicStock/DEBR

Beim Besuch einer Hauswirtschaftsschule fragt Ulmen-Fernandes, wie ein solcher Kurs in die heutige Zeit passt und welches Frauenbild dahintersteckt. Mit einem "Papa-Blogger" spricht sie über dessen Lebensmodell und darüber, wie dieses ankommt in seiner persönlichen Umgebung. Mit Wissenschaftsjournalistin Jasmina Neudecker von "Terra Xplore" macht sie in einer Kitagruppe das Experiment, wie sehr die Kleinen Geschlechterrollen schon in ihren Köpfen haben. Nicht nur die Antworten der Kinder zeigen: Es sind immer noch die Frauen, die sich zum Großteil um Haushalt und Nachwuchs kümmern.

Bis heute prägt der Geist der 1950er-Jahre unseren Alltag. An diese Zeit erinnern prominente Interviewpartnerinnen und Interviewpartner wie Marie-Luise Marjan, Rita Süssmuth, Gregor Gysi, Claudia Roth und Lore Maria Peschel-Gutzeit. Die Expertinnen Prof. Hedwig Richter, Prof. Jutta Allmendinger, Dr. Anna Kaminsky und Dr. Stevie Schmiedel ordnen die persönlichen Schilderungen zeit- und kulturgeschichtlich ein.

  • Porträtfoto von Collien Ulmen-Fernandes

    Moderatorin, Schauspielerin und Autorin

Terra X - Warum wir mehr Frauen in der Technik brauchen 

Männer und Technik? Na klar! Aber Frauen und Technik? Naja. So oder so klingt es immer noch, wenn die Fragen aufkommen. Aber wieso ist das so?

Videolänge
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