"ZDFzeit" untersucht in der aufwendig gefilmten Dokumentation, wie es Teilen arabischer Großfamilien gelingt, den Staat hilflos wirken zu lassen und damit potenziell das Vertrauen in ein funktionierendes Rechtssystem unterminiert.
Mehrere Wochen begleiten Reporter exklusiv eine Einheit des Berliner LKA, bei der die Ermittlungen gegen kriminelle Clans zusammenlaufen. Sie verfolgen einen neuen Ansatz im Kampf gegen diese Form der Organisierten Kriminalität. Nicht einzelne Taten stehen im Mittelpunkt der Ermittlungen, sondern Beziehungsgeflechte, die sie versuchen zu durchdringen.
Die Behörden beobachten, dass verstärkt komplizierte Wirtschaftsstraftaten begangen und immer neue Methoden der Geldwäsche entwickelt werden. Bei ihrer Arbeit gehen die Ermittler auch persönlich große Risiken ein.
Während der Staat Druck macht, rüsten auch Mitglieder arabischer Großfamilien auf. In der "ZDFzeit"-Dokumentation kommt ein sogenannter Vermittler zu Wort, der lange verschiedene Geschäfte, unter anderem im Clan-Milieu, eingefädelt hat. Kryptohandys und Bankkonten für Geldwäsche werden bei ihm gerade besonders nachgefragt. Insider geben exklusiv Einblicke in die Clan-Strukturen, die sogar bis in den Behördenapparat reichen sollen.
Das Bundeskriminalamt geht von 200.000 Menschen in Deutschland aus, die zu sogenannten arabischen Großfamilien gehören. Nur eine Minderheit begeht Straftaten. Wie vielschichtig das Thema ist, zeigt dann auch ein Blick in den Alltag dieser Großfamilien. Bei ihnen wird der Nachname mittlerweile zu einem Stigma: Manche finden weder Job noch Wohnung oder dürfen ein Bankkonto eröffnen und das, obwohl sie noch nie in ihrem Leben mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind.