Obwohl die katholische Kirche bis heute einen starken Einfluss ausübt, gilt Spanien als eines der liberalsten Länder Europas. So werden gleichgeschlechtliche Ehen bereits seit 2005 anerkannt, zwölf Jahre eher als zum Beispiel in Deutschland.
Juan Benavent lebt mit seinem Ehepartner unweit von Valencia auf einem kleinen Hof mit Pferden und Hühnern. Abends verwandelt er sich in einen feurigen Flamenco-Tänzer und Sänger. Seine Sexualität steht nicht ganz im Einklang mit der andalusischen Flamenco-Tradition, in welcher die Frau eine untergeordnete Rolle spielt und der Mann seine männlichen Werte ihr gegenüber manifestiert.
Durch Schauspiel zur gesunden Beziehung
Dass der "Machismo" noch heute ein Problem darstellt, hat Patricia Trujillo in ihren Bühnenstücken verarbeitet. Die Autorin und Schauspielerin engagiert sich für Jugendliche, die sich in "ungesunden" Beziehungen befinden. In Rollenspielen lernen die Teilnehmer, was eine gewaltlose Beziehung bedeutet und wo Manipulation und Disharmonie beginnen. Negative Einflüsse findet Patricia in Pornofilmen im Internet, die ein verzerrtes Bild von Liebe und Sexualität vermitteln.
In Barcelona, der Hochburg der Prostitution in Spanien, findet alljährlich die größte Pornofilmmesse Europas statt. David el Moreno, prämierter Pornodarsteller und Produzent, führt durch die Messe und zeigt, wie sich die Pornofilmproduktion seit der Pandemie verändert und die Auswertung zunehmend auf das Internet verlagert hat.
Engagement nach der Franco-Diktatur
Federico Armenteros Avila wollte erst Priester werden, heiratete dann aber und wurde Familienvater, bevor er in den Achtzigerjahren sein "Coming-out" erlebte. Heute kümmert er sich um queere Personen, die wie er unter der Franco-Diktatur litten, und hat Spaniens erstes LGBTQ-Altersheim gegründet.
Wie wollen wir lieben? Die Sehnsucht nach Glück ist universell, aber die Wege dorthin sind schmerzhaft und bewegend, überraschend und skurril.