Wieder finden die Behörden verbrannte Leichen, kreisförmig auf einem Berg angeordnet. Auch nach dem Tod ihres Gurus folgen viele Anhänger offenbar noch dessen Ideologie. Ehemalige Mitglieder und Angehörige erzählen, wie es zu diesen Taten kommen konnte.
Vom Arzt zum Sektenführer
Im Mittelpunkt dieser Episode steht Luc Jouret, einer der beiden Sektenführer. Der belgische Arzt befasst sich nach seinem Studium mit Homöopathie und lernt auf seinen Reisen diverse Wunderheiler kennen, die ihn in die spirituelle Welt einführen. Als er sich mit dem Gründer der Golden Way Foundation, Jo Di Mambro, zusammentut, nimmt die Entwicklung des okkulten Ordens Gestalt an.
Durch seine mitreißende Rhetorik gelingt es Jouret bei Vorträgen, geeignete Charaktere für die Sekte zu rekrutieren. Immer stärker von der Außenwelt isoliert, geben sich die Anhänger ihrem Guru hin und folgen ihm in bizarre Rituale, bei denen er angeblich mit kosmischen Meistern kommuniziert.
Als Di Mambro mit seiner heimlichen Geliebten ein Kind zeugt, erklärt er ihre Schwangerschaft zu einem Wunder und seine Tochter zum "kosmischen Kind". Von äußeren, unreinen Einflüssen abgeschirmt, wächst das Mädchen ohne echte Kindheit auf – und kommt ebenfalls beim sogenannten kollektiven Selbstmord ums Leben.
Die unheilvollen Hintergründe der Sonnentempler
Mitte der 1990er-Jahre schockieren mehrere Massaker in der Schweiz, Frankreich und Kanada die Öffentlichkeit. Die Opfer gehören dem Sonnentempler-Orden an. In der vierteiligen Dokumentation kommen Ermittler, Angehörige, Reporter sowie ehemalige Sektenmitglieder zu Wort.