Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die Welt besser verstehen und Probleme lösen. Ihre Arbeit liefert Ergebnisse, die aber nicht immer der Allgemeinheit dienen oder Fortschritt bedeuten. Sie können auch Schaden verursachen und zu Missbrauch verleiten.
Irrtümer und Zweifel in der modernen Forschung
Beispiel Medizin: Das vermeintlich harmlose Schlafmittel Contergan löst in den 1960er-Jahren einen aufsehenerregenden Skandal aus, der bis heute nachwirkt. Damals werden 5000 Kinder mit Missbildungen geboren. Wer hatte das zu verantworten?
Beispiel Ökonomie: Als die Investmentbank "Lehman Brothers" 2008 Insolvenz anmeldet, sind Analysten und Ökonomen überrascht. Wieso hat niemand kommen sehen, dass eine Bank die ganze Weltwirtschaft in den Abgrund reißt?
Wissen im Wandel
Nicht immer gelten Forschungsergebnisse von Anfang an als gesichert. Der Zweifel schwingt bei Wissenschaftlern häufig mit. Besonders deutlich wird das bei den Untersuchungen des Neandertalers. Vor mehr als 160 Jahren entdeckt, wurde er von den Paläontologen lange für einen primitiven Schlägertyp mit Keule gehalten. Dank modernster wissenschaftlicher Methoden weiß man heute, dass er intelligent und kreativ war.
Große Skepsis gehört bei Forscherinnen und Forschern auch dazu, wenn es um die Atomkraft geht. Ist ihr Nutzen als Energiequelle das Risiko wert, das die radioaktiven Strahlen mit sich bringen? Und birgt Atomkraft – als Waffe genutzt - nicht die Gefahr, die Welt komplett zu zerstören?