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Als die Männer in den Krieg ziehen, übernehmen Frauen deren Jobs, bauen Bomben und halten das zivile Leben in Gang. Doch nicht nur an der Heimatfront warten wichtige Aufgaben. Rund eine halbe Million Frauen dienen als Wehrmachthelferinnen in Hitlers Armeen.
Ingeburg Hölzer ist zehn, als die Nazis an die Macht kommen, sie schreibt "Heil Hitler" in ihr Tagebuch. Später verliert sie ihren Mann und ihr erstes Kind. Marianne Clemens, behütete Tochter einer wohlhabenden Künstlerin, verachtet die Nazis. Doch aus Angst schweigt sie. Annette Schückings Vater wird im "Dritten Reich" verfolgt. Was ihr selbst damals widerfährt, bewegt sie und ihre Familie bis heute.
Der Vater von Lieselotte Raasch aus Hamburg steht damals stramm hinter Reich und "Führer". Weder er noch seine Söhne überleben den Krieg.
Am Ende ist für keine der Familien mehr so, wie es einmal war.
Die Bedeutung der Frauen
Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen, schalten sie Deutschland mit gnadenloser Härte gleich. Die Mehrheit der Deutschen folgt dem Diktator Adolf Hitler willig auf dem Weg zu Krieg und Völkermord. Viele nehmen schweigend die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung hin.
Während ein Großteil der Historiker in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich die Rolle der Wehrmacht, der Soldaten oder die der Männer des Widerstandes untersucht hat, rückte die Bedeutung der Frauen in den Hintergrund. Waren sie, wie Hitler wünschte, wirklich nur Heimchen am Herd, unpolitisch und ihrer Mutterrolle ergeben? Wie viele waren tatsächlich nur ahnungslose Anhängerinnen? Wie viele wussten mehr? Und was brachte Frauen dazu, im Namen einer perversen Ideologie zu quälen und zu töten?
Die weibliche Seite des Dritten Reichs
Die vierteilige Dokumentation beleuchtet die unterschiedlichen Lebenswege von Frauen im Dritten Reich - Mitläuferinnen, Opfer, Widerständlerinnen, aber auch Täterinnen - und hinterfragt die Motive für ihr Handeln.