In den Medien werden die Taten häufig als "Familiendrama" verharmlost. Eine ausführliche Berichterstattung findet vor allem über sogenannte Ehrenmorde als migrantisches Problem statt. Gewalt gegen Frauen betrifft jedoch alle gesellschaftlichen Gruppen.
In der Dokumentation kommen Frauen zu Wort, die selbst physische, psychische, ökonomische und strukturelle Gewalt erlebt haben, und Frauen, die Femizide in ihrem unmittelbaren Umfeld erfahren mussten.
Zu wenig Plätze in Frauenhäusern
Seit 2018 ist Deutschland zur Umsetzung der Istanbul-Konvention verpflichtet – einem Abkommen, das Mädchen und Frauen vor Gewalt schützen soll. Neben dem Ausbau von finanziellen, juristischen und psychologischen Unterstützungsangeboten für Frauen sieht die Istanbul-Konvention auch einen flächendeckenden Ausbau von Gewaltschutzambulanzen, Täterinitiativen und Frauenhäusern vor. Mit der Umsetzung geht es in Deutschland schleppend voran. Es fehlen aktuell 14 200 Frauenhausplätze.
Wie können Frauen in Deutschland vor gewalttätigen Männern geschützt werden?
Die Antwort liegt möglicherweise in Spanien. 2004 wurde ein europaweit bisher einzigartiges Gesetz zur Prävention und Beseitigung von geschlechtsspezifischer Gewalt erlassen. Der Schutz von Frauen gilt in Spanien als "Staatsaufgabe mit hoher Priorität". Der Soziologe und Psychologe Santiago Boria Sarto erklärt im Film, was Deutschland im Kampf gegen Femizide und Frauenhass von Spanien lernen kann.