Doch als die Fälle nach Jahrzehnten auf dem Tisch des DNA-Experten Dr. Harald Schneider vom hessischen Landeskriminalamt landen, ergeben sich neue Ermittlungsansätze.
Ein neuer Anlauf nach über 20 Jahren
Es ist der 11. Dezember 1981, ein Freitag: Eine junge Frau, die alle nur Trixi nennen, ist auf dem Rückweg von der Disco. Sie muss durch ein düsteres und zugiges Einkaufszentrum. Aber sie hat es nicht sehr weit. Bis nach Hause braucht sie von hier etwa 15 Minuten. Doch dort kommt die junge Frau nie an. Ein Unbekannter lauert dem Mädchen auf, er bedroht sie vermutlich mit einem Messer, fällt über sie her, tötet und missbraucht sie. So rekonstruiert es später die Polizei.
Die Mordkommission geht vielen weiteren Spuren nach, die allerdings alle ins Leere laufen. Mordermittler Manoch von der Frankfurter Polizei lässt der Fall nicht los. Er verliert ihn nie aus den Augen.
Als dieser "Cold Case" nach 20 Jahren ungelöst ist, es mittlerweile aber große Fortschritte im Bereich der DNA-Analyse gegeben hat, entschließt sich Manoch zu einem erneuten Vorstoß bei Dr. Harald Schneider, dem Experten vom hessischen Landeskriminalamt. Eine aufwändige Analyse bringt zunächst kein Ergebnis. Doch so schnell will DNA-Experte Schneider nicht aufgeben.
Bessere Untersuchungsmethoden
Der zweite Mord passiert im Juni 1982: Die 33-jährige Anita G. liegt tot in ihrer Kasseler Wohnung. Die Obduktion ergibt: Der zweifachen Mutter wurde ins Gesicht geschlagen, mit einem Kabel wurde die Frau gewürgt, bis sie bewusstlos war. Dann muss sich der Täter an der Frau vergangen haben. Mit einem Messerstich in den Brustkorb wird Anita G. schließlich umgebracht.
Die kriminaltechnischen Untersuchungen am Opfer müssen ergebnislos abgebrochen werden – zwar können zahlreiche Spuren gesichert werden: Eine gefundene DNA unter einem Fingernagel des Opfers kann allerdings mit den damaligen Methoden nicht ausgewertet werden.
2008 widmen sich die Ermittler erneut dem Fall Anita G. – sie entschließen sich, die am Opfer gesicherten Asservate mit mittlerweile verfügbaren Untersuchungsmethoden bei Dr. Schneider vom Hessischen LKA untersuchen zu lassen. 27 Jahre nach der Tat gelingt 2009 das Unfassbare: Schneider findet eindeutig tatrelevante Spermaspuren an der Bluse des Opfers. Doch können sie auch eindeutig einem Täter zugeordnet werden?