Das hübsche Mädchen gilt als sehr zuverlässig, und ein unangemeldetes Ausbleiben sieht der Schülerin überhaupt nicht ähnlich. Sofort wird eine polizeiliche Suchaktion eingeleitet, die am frühen Sonntagmorgen zu tragischem Erfolg führt.
In der Nähe der Stadtmauer, unweit des Museums, wird die Leiche des jungen Mädchens gefunden. Das Opfer ist mit Messerstichen übersät. Kriminalhauptkommissar Bernd Isserstedt wird umgehend zum Fundort gerufen. Der erfahrene Beamte hat schon in vielen Mordfällen ermittelt, doch der grausame Anblick des jungen Mädchens geht nicht spurlos an ihm vorüber. Isserstedt lässt das Gebiet weiträumig abriegeln, Polizisten durchkämmen die Umgebung nach Spuren, Taucher suchen in einem See nach der Tatwaffe. Zunächst ohne Erfolg.
Ein willkürliches Tötungsverbrechen?
Die Bürger von Mühlhausen sind regelrecht paralysiert. Ein Gottesdienst findet zu Nadines Gedenken statt. Die Menschen haben Angst und bleiben zu Hause. Die ersten Ermittlungen ergeben, dass die 17-Jährige sehr beliebt war. Niemand kann sich erklären, warum das Mädchen sterben musste.
Kommissar Isserstedt wird Kopf einer 30 Mann starken Mordkommission. Die Polizei arbeitet Tag und Nacht. Die Ermittler können schnell eine Beziehungstat ausschließen. Wurde Nadine Opfer eines Psychopathen? Ein willkürliches Tötungsverbrechen würde die Suche nach dem Täter um ein Hundertfaches erschweren.
Ist der unbekannte Paketbote der Mörder?
Ein anderer Fall in Hattersheim: Es ist der 17. Oktober 2018. Schon seit 24 Stunden hat sich die 58-jährige Claudia K. nicht bei ihrer Tochter gemeldet. Unüblich für die ältere Dame, denn beide leben im gleichen Haus. Auch nach Klopf- und Klingelversuchen bleibt die Haustür geschlossen. Gewaltsam verschafft sich der Schwiegersohn Zutritt und trifft auf ein schockierendes Bild. Claudia K. liegt in einer großen Blutlache. Sie ist tot.
Andreas Nickel, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter der Mordkommission Main-Taunus, wird zum Fundort gerufen. Die Leiche weist multiple Stichverletzungen im Oberkörperbereich auf. Nickel nimmt an, dass das Opfer mit dem Täter in einer persönlichen Beziehung stand.
Die Wohnung der Frau weist Spuren von Kampfgeschehen auf. Auch ist ein Betrag von 10 000 Euro verschwunden. Doch Fingerabdrücke oder DNA-Spuren, die mit der Tat in Verbindung stehen, können nicht sichergestellt werden. Dafür aber einige Bänder der hauseigenen Videoüberwachung. Ein Mann ist zu sehen, der ein Paket zustellt. Handelt es sich um den Mörder? Enttäuscht müssen die Beamten feststellen, dass die Technik zu veraltet ist und sich die Person anhand der Aufnahmen nicht identifizieren lässt. Wird der unbekannte Paketbote davonkommen?