Jugendliche verabreden sich heute nicht mehr nur auf dem Schulhof zur Schlägerei. Es genügt ein Aufruf in den sozialen Medien. In den Pariser Vorstädten eskaliert die Gewalt und endet oft tödlich. Lehrkräfte, Eltern und ehemalige Gangmitglieder steuern dagegen.
Verheerende Spirale der Gewalt
Bandenkriege werden in Frankreich zu einem immer größeren Problem. Im Großraum Paris sterben Anfang 2021 in Essonne bei Revierkämpfen zwei 14- und 15-Jährige. In den Kleinstädten Massy und Épinay-sous-Sénart bekriegen sich Jugendgangs aus benachbarten Vierteln. Längst sind es nicht nur Schlägereien, auch gefährliche Waffen wie Feuerwerksmörser kommen zum Einsatz. Die Gewalt nimmt zu und versetzt die Bevölkerung vor Ort in Angst. Was ist die Ursache für all die Gewalt?
Zaghafte Versuche einer Trendwende
Nathalies Sohn war erst 17 Jahre alt, als er bei einer Schlägerei zwischen zwei rivalisierenden Gangs getötet wurde. Mit anderen Müttern will sie zwischen den Jugendlichen vermitteln und sie von Racheaktionen abhalten.
Als Jugendlicher ließ Adama Camara keine Gelegenheit aus, sich zu prügeln. Heute engagiert sich der Rapper in der Jugendarbeit. Die eigene Lebensgeschichte des ehemaligen Gangmitglieds soll die Teenager davon überzeugen, einen anderen Weg einzuschlagen.