Aktuell ist die Mordrate in Kapstadt eine der höchsten der Welt. Selbst bürgerliche Wohnviertel bleiben von Bandenkriminalität nicht mehr verschont. Von der Polizei im Stich gelassen, organisieren sich Bürger aus allen Schichten selbst in Straßenmilizen.
Vom Dealen zum Auftragsmord
In den Elendsvierteln am Westkap in Südafrika sind umgerechnet 20 Euro pro Tag ein überdurchschnittlich hoher Verdienst. Für diesen Betrag behauptet sich Tess als Dealerin täglich im sonst eher männerdominierten Drogenhandel. Während die alleinerziehende Mutter davon ihre vier Kinder ernährt, geht es anderen Gang-Mitgliedern um Territorien und Macht.
Beim Verkauf von Rauschmitteln hört der Job der Dealer jedoch selten auf: Auftragsmord steht an der Tagesordnung – und wer ihn erledigt, ist stolz auf seinen brutalen Ruf. Je mehr Straßen eine Gang unter ihre Kontrolle bringt, desto mehr Gewinn fällt auch für ihre Mitglieder ab.
Können Bürgermilizen für Sicherheit sorgen?
Eine überforderte Polizei und für viele unerschwingliche High-Tech-Sicherheitskonzepte zwingen die Bürgerinnen und Bürger zu drastischen Schritten: Um der ausufernden Kriminalität Einhalt zu gebieten, haben sich inzwischen über 50 Bürgermilizen gebildet. Lynn gehört zu einer der bestbewaffneten Gruppen. Haben sie eine Chance, ihr Viertel und ihre Stadt zurückzuerobern?
Von Rio bis Kapstadt herrscht ein brutaler Bandenkrieg um Macht und Drogengeschäfte. Polizisten und Kriminelle zeigen in dieser Reihe schonungslos ihren Alltag.