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Das Geheimnis der Denisova-Menschen

Auf den Spuren der Evolution

Ein rätselhafter Fund: 2008 entdeckt ein Archäologenteam bei Ausgrabungen in Sibirien einen kleinen Knochen. Er stellt das bisherige Wissen über die Menschheitsgeschichte auf den Kopf.

Videolänge:
42 min
Datum:
14.06.2024
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 29.02.2028, in Deutschland

Die genetische Analyse des Fingerglieds zeigt: Es stammt von einem Urmenschen, doch weder vom Homo sapiens noch vom Neandertaler. Eine bislang unbekannte Menschenform ist entdeckt. Die Wissenschaft tauft ihn nach seinem Fundort: Denisova-Mensch.

DNA aus dem sibirischen Fingerknochen

Die Abbildung zeigt nacheinander die Gesichter dreier verschiedener männlicher Urmenschen. Der Hintergrund ist schwarz.
Neandertaler, Denisova-Mensch und der moderne Mensch haben gleichzeitig auf der Erde gelebt und Nachwuchs gezeugt.
Quelle: ZDF/Galaxie Presse - 2022

Um das Rätsel des Fingerknochens zu lösen, wird der Fund an das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig geschickt. Dort arbeitet der Paläogenetiker und Nobelpreisträger 2022 für Physiologie und Medizin, Svante Pääbo, mit einem internationalen Forscherteam am Neandertaler-Genom-Projekt.

Sie extrahieren die DNA aus dem sibirischen Fingerknochen und sind verblüfft über die Ergebnisse: Der Knochen stammt zwar von einem Menschen, doch dieser Urmensch ist der Wissenschaft bislang unbekannt.

Diese Entdeckung versetzt Anthropologinnen und Anthropologen weltweit in Aufregung. Wann und wo haben die Denisova-Menschen gelebt? Wie sahen sie aus? Warum sind sie ausgestorben?

Um mehr über diese Menschenform zu erfahren, setzen die Forschenden die Spurensuche fort: Im tibetischen Hochland finden sie ein Teil eines Unterkiefers mit großen Zähnen.

Für eine klassische DNA-Analyse ist das Fossil jedoch zu stark beschädigt. Eine neue Untersuchungsmethode der alten Proteine liefert Hinweise: Es handelt sich wieder um einen Denisova-Menschen - aber dieses Mal außerhalb Sibiriens.

Denisova-Mensch und Homo sapiens

Männer, Frauen und Kinder mit bemalten Gesichtern und um den Oberkörper gehängten Pflanzen stehen vor Palmen.
Die Bevölkerung Papua-Neuguineas trägt bis zu fünf Prozent Denisova-Gene in sich.
Quelle: ZDF/Galaxie Presse - 2022

Der Urmensch muss sich an das Leben in großer Höhe angepasst haben. Und nicht nur das: Offenbar hat er seine Gene, die ihm das Überleben in der Höhe ermöglichten, an die heute dort lebenden Tibeter weitergegeben. Denisova-Mensch und Homo sapiens haben also vermutlich nicht nur gleichzeitig gelebt, sondern sich auch untereinander fortgepflanzt.

Dies stellt die Wissenschaft vor weitere Fragen: Wie viele seiner Gene hat der Denisova-Mensch dem heutigen Menschen vererbt? Und welche Merkmale sind damit verknüpft?

Die Suche nach Antworten führt bis nach Papua-Neuguinea, mitten im Pazifik. Selbst hier finden sich die Spuren des Denisova-Menschen.

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