So liegen in Bremen direkt an der Weser rund 2500 Parzellen dicht an dicht. Ein Labyrinth aus Lauben und Gärten erstreckt sich auf 50 Hektar. Es ist eine Schrebergartenlandschaft XXL!
Axel Hausmann ist Vorsitzender von einem der zehn Vereine, die sich die Kleingartenfläche an der Weser teilen. Um zu seinen Vereinsmitgliedern zu kommen, benutzt er das Fahrrad. Die Wege sind sonst einfach zu weit. Er besucht alte und neue Mitglieder, kontrolliert dabei den Zustand der Gärten. Wer seine Parzelle verwahrlosen lässt, den mahnt er an. Zu seinem Job gehört auch die Koordination mit den Vorsitzenden der anderen Vereine, wenn es um die Organisation von Abfallentsorgung, Wasseranschlüssen und Gartenfesten geht.
Die Nachfrage nach Parzellen ist in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen. Auf den Wartelisten in Bremen stehen mehr als 1500 Bewerber. Axel Hausmann hat gerade zwei Parzellen zu vergeben. Statt mühsamer Einzelgespräche lädt der Vereinsvorsitzende jetzt 150 Bewerber auf das Vereinsgelände ein. Sie dürfen sich die Parzellen anschauen, in einer großen Gesprächsrunde Fragen stellen und eine Bewerbung abgeben. Der Vorstand entscheidet dann, wer die beiden Kleingärten einziehen darf.
Gianna Bomhoff und Bülenz Aksacal sind erst seit 1. April Mitglied im Verein. Sie haben eine Parzelle frisch übernommen und vom Verein viele Auflagen erhalten. Sie müssen einige Bäume fällen und wollen einen Grundwasserbrunnen zu bohren. Auch über eine Solaranlage zur Stromversorgung haben sie schon nachgedacht. Erstmal müssen sie sich aber auf der riesigen Anlage zurechtfinden. Der ersten Kontakt zu den Nachbarn gab es immerhin schon.
Zum Beispiel zu Matthias Wenzel. Er ist seit 28 Jahren im Verein und hat seinen Garten als ein großes Obst- und Gemüsebeet angelegt und versorgt sich den ganzen Sommer aus dem eigenen Garten mit Lebensmitteln. In der Vereinssatzung steht denn auch, dass statt einer Rasenfläche die Mitglieder immer wieder Beete anlegen und den Garten zur Selbstversorgung nutzen sollen. Matthias berät auch andere Pächter, wie sie auf Eigenversorgung setzen können.
Die "ZDF.reportage" gibt Einblicke in das Leben in einer der größten Kleingartenareale in Deutschland.