Abgefüllt im Luftballon, verspricht Lachgas den ultimativen Partykick. Die bunten Kartuschen stehen in Deutschlands Kiosken frei zum Verkauf. Der Lachgaskick dauert wenige Sekunden, doch der Konsum kann langfristige gesundheitliche Schäden verursachen.
Süchtig nach Lachgas
Pauli ist 21 Jahre alt. Sie hat jahrelang Lachgas inhaliert, bis sie gemerkt hat, dass sie den Konsum nicht mehr unter Kontrolle hat. Denn irgendwann fing sie an, Lachgas in großen Mengen auch allein zu Hause zu nehmen. Nachdem sie merkte, dass sie immer mehr Koordinationsschwierigkeiten hatte, begab sie sich in Behandlung. In einer psychiatrischen Einrichtung will sie nun unbedingt von der Partydroge loskommen.
Auch Jonathan hat als Jugendlicher jahrelang Lachgas konsumiert. Zweimal ist er nach dem Konsum bewusstlos geworden. Dass heute Lachgas in allen Größen bunt verpackt überall angeboten wird, hält er für bedenklich. Vor allem die Menge, die mittlerweile aus einer Kartusche konsumiert werden kann, ist für ihn gefährlich. "Es ist viel zu einfach, an das Zeug ranzukommen."
Betroffene im Krankenhaus
Im Klinikum Köln-Merheim hat der Chefarzt für Neurologie und Palliativmedizin, Prof. Dr. Limmroth, täglich mit Patienten zu tun, die durch die Partydroge krank geworden sind. Er erklärt, was Lachgas im Körper anrichtet:
Seine Warnung: Lachgas ist ein Narkosemittel und gehört nicht in den allgemeinen Verkauf, sondern in die Hände von Ärzten. Die Flaschen gaukeln Abenteuer und Spaß vor, sind aber in der Realität eine Gefahr für die Gesundheit.
Verkauf auf der Partymeile
Auf der Kölner Partymeile verkauft Anver Lachgaskartuschen. Und dass, obwohl sein bester Freund aufgrund des übermäßigen Lachgaskonsums mittlerweile im Rollstuhl sitzt. Eigentlich möchte er die Kartuschen auch nicht mehr anbieten, aber "wenn ich es nicht verkaufe, dann macht es der Laden nebenan", sagt er. Und verboten ist es ja nicht.
Eine "ZDF.reportage" über den gefährlichen Trend der Partydroge Lachgas.