Die "ZDF.reportage" begleitet über sechs Monate lang die Klasse 9a an der Adolph-Kolping-Hauptschule im Problembezirk Köln-Kalk. Der Dresscode wird diskutiert, die Sitzordnung erhitzt die Gemüter, und die Jugendlichen verraten, wer ihre persönlichen Helden sind.
Bauchfrei oder in Jogginghose zur Ausbildungsmesse? Für Klassenlehrer Sascha Vrzogic (39) ist das ein klares No-Go. Eine adäquate Kleidung sollten die Jugendlichen ab einem gewissen Alter umsetzen können, so seine Meinung. Eine Auffassung, die nicht bei allen in der Klasse gut ankommt. Auch die neue Sitzordnung birgt Zündstoff und sorgt für Diskussionen. Saif (15) wird ein Platz in der letzten Reihe zugelost. Für ihn eine Katastrophe – er fürchtet um seine Konzentration, wenn er nicht vorne sitzt, und möchte seine Noten auf keinen Fall gefährden.
In der 9. Hauptschulklasse entscheidet sich, wer am Ende des Schuljahres in die 10a oder in die 10b wechselt. In der 10a schließen die Jugendlichen mit dem Hauptschulabschluss ab, in der 10b können sie den Realschulabschluss machen. Während für Charline (15) ein Wechsel in die 10a völlig in Ordnung wäre, will Saif unbedingt den Realschulabschluss machen. Sein Berufswunsch: Bauingenieur.
Die Reportage begleitet die beiden Jugendlichen Saif und Charline auch in ihrem privaten Umfeld. Saif schildert, was er im Irak erlebt hat und wieso die Familie für ihn das Wichtigste ist. Charline lebt bei ihrer alleinerziehenden Mutter und kämpft mit häufigen Stimmungsschwankungen. Manchmal, sagt sie, brennen bei ihr die Sicherungen durch. Für Klassenlehrer Sascha ist das nicht immer leicht. Oft fühlt er sich mehr als Sozialarbeiter denn als Fachlehrer.
Die dreiteilige "ZDF.reportage" gibt intensive Einblicke in Unterricht und Privatleben der Protagonisten und zeigt die Konflikte von Heranwachsenden, die neben den alltäglichen Problemen und Sorgen gleichzeitig die Weichen für ihre berufliche Zukunft stellen sollen.