Wenn man geht, ist die Geldbörse schmaler und der Korb manchmal nicht einmal voll. Das Sortiment ist groß und wird bei Bedarf schnell wieder aufgefüllt. Aber in den vergangenen Jahren kommt es öfter mal zu Lieferengpässen, was für Unmut bei den Kunden sorgt.
Aber Supermärkte sind für viele Menschen auch wichtige Begegnungsstätten. Orte, an dem man vertraute Gesichter trifft und ein Pläuschchen macht.
In Neubiberg bei München betreibt Robin Hertscheck einen Supermarkt. Seit seinem 15. Lebensjahr arbeitet Robin im Lebensmitteleinzelhandel. Mit 28 hat er dann seinen eigenen Markt übernommen. "Der Markt ist mein eigenes Projekt, das ich somit auch hege und pflege. Ich habe hier die Chance, selbst zu gestalten und das Marktgeschehen zu beeinflussen – das spornt mich an!" Der Münchner versteht seinen Markt nicht als reinen Lebensmittelmarkt, sondern als Erlebniswelt und Wohlfühloase.
Somit unterscheidet er sich auch von vielen anderen Supermärkten. Er bietet am Wochenende kostenlose Sportkurse an, einen kostenlosen Bestellservice, ein großes Buchtauschregal, Live-Gitarrenmusik im Laden und Bildschirme für Videospiele. Robin Hertscheck will mit seiner Art des Marktlebens dafür sorgen, dass Einkaufen auch Spaß machen kann.
In Delbrück bei Paderborn versorgt der Marktkauf Kosche seine Kunden mit den Dingen des täglichen Bedarfs. Logistik ist da von entscheidender Bedeutung. Schon morgens um 5.00 Uhr rollen die ersten Lkw mit Waren an. Die Mitarbeiter haben dann bis Ladenöffnung Zeit, ihre Bestände wieder aufzufüllen. Jeder hat seine eigene Abteilung.
Mehmet hat das Sortiment in der Gemüseabteilung im Blick, Steffi ist für die Süßigkeitenabteilung zuständig. Beim kurzen Schwätzchen mit Monika an der Fleischtheke erzählt so mancher Kunde von seinen Freuden, Sorgen und Nöten. Zum Beispiel, dass die steigende Inflation den Einkauf schwieriger macht und der Einkaufskorb nicht mehr so voll ist wie früher. Der Supermarkt als gesellschaftlicher Seismograf.
Eine ganz eigene Welt sind türkische Supermärkte. Oft werden sie von einer Familie gemanagt. Vater, Mutter, Kinder, Großeltern und Verwandte helfen mit – im Laden oder beim Einkauf. So wie beim Dogan-Market in Hameln. Seit Jahrzehnten versorgt Familie Doğan das Viertel mit Alltäglichem und mit orientalischen Köstlichkeiten. Besonders das frische Obst und Gemüse, das regelmäßig vom Großmarkt geholt wird, liebt die Kundschaft. Auch ihre deutschen Kunden schätzen die Frische und vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis im Doğan Market.
Eine "ZDF.reportage" mitten aus dem Leben deutscher Supermärkte