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Albtraum Mieten

Wohnung verzweifelt gesucht

von Hilmer Rolff

Egal, ob Studenten, Singles, Familien oder Rentner – immer mehr Menschen können sich die enormen Mieten kaum noch leisten, oder sie finden in ihrer Region erst gar keine passende Wohnung.

Videolänge:
30 min
Datum:
02.06.2024
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 31.05.2029

Die Angst vor dem sozialen Abstieg ist in kaum einem anderen Bereich so stark zu spüren wie bei der Wohnungssuche. Wer ein bezahlbares, praktisches und gemütliches Zuhause finden will, braucht Geduld, starke Nerven und muss bereit sein, Kompromisse einzugehen.

Familie O. aus Schleswig sucht bereits seit knapp zwei Jahren nach einer bezahlbaren und größeren Wohnung. Bisher ohne jeden Erfolg. Zurzeit lebt die vierköpfige Familie in einer 64 Quadratmeter großen Dreizimmerwohnung. "Es ist eigentlich nicht machbar, aber wir haben einfach keine andere Wahl", sagt Mutter Tatyana.

Die Patchworkfamilie braucht dringend mehr Platz, seit vor einem Jahr Töchterchen Victoria geboren wurde. Das Budget ist knapp. Seitdem Mutter Tatyana in Elternzeit ist, lebt die Familie allein von dem Pflegehelfergehalt von Vater Steven-Ken. Wichtig ist der Familie vor allem, dass sie ein viertes Zimmer bekommt und die Wohnung nicht in einem schlechteren Zustand ist als die jetzige. Ihre Schmerzgrenze für die Kaltmiete liegt bei 600 Euro. Doch auf dem Markt in ihrer Region sind günstige Vierzimmerwohnungen Mangelware.

Elsa S. und Thomas E. sind seit mehr als einem Jahr auf der Suche nach einer neuen Wohnung für ihre Familie in Heidelberg. Die jetzige ist zwar groß genug, aber für eine Familie mit zwei kleinen Kindern fehlt es an Infrastruktur in der Umgebung, und es gibt keinen öffentlichen Nahverkehr. Alles muss mit dem Auto erledigt werden. Um ihre Traumwohnung zu finden, sind sie bereit, mehr als 2000 Euro Miete zu bezahlen. "Da sind wir schon in einer komfortablen Lage, wenn ich mich in die Menschen hineinversetze, die das nicht haben", berichtet Thomas.

Dafür haben sie aber auch Ansprüche: Sie brauchen mindestens vier Zimmer, da sie regelmäßig im Homeoffice arbeiten, sie wollen mitten in der Stadt wohnen und wünschen sich eine Badewanne sowie die Möglichkeit, mal draußen zu frühstücken. Wohnungen dieses Typs werden in der Unistadt Heidelberg lieber an WGs vermietet, da ist mehr Miete rauszuholen. Und dann gibt es ein weiteres Problem: Familien mit kleinen Kindern haben es schwer auf dem Wohnungsmarkt, denn Kinder sind lebhaft und stören womöglich die Hausgemeinschaft.

Die 19-jährige Lea W. studiert in Jena und lebt in einem Seniorenheim. Was zunächst sehr ungewöhnlich klingt, bedeutet sowohl für die Studentin als auch für ihre "Mitbewohner" einen großen Mehrwert. Das Altenheim hat aus der Not eine Tugend gemacht. Wegen des Pflegenotstands kann das Haus seit mehr als zwei Jahren nicht mehr voll belegt werden. Ein ganzer Flur mit Zimmern stand leer. Jetzt leben Studierende und Auszubildende dort kostenfrei mit Senioren zusammen.

Der Preis: Die jungen Mieter müssen die Senioren im Alltag unterstützen und dem Personal bei der Pflege helfen. Eine Win-win-Situation. Lea spart sich die Miete und kann sich als angehende Ärztin um die Pflegebedürftigen kümmern, da der Bereich "Patienten-Kontakt" im Studium kaum behandelt wird. "Es ist jetzt nicht mein Ziel, bis zum Ende vom Studium hier wohnen zu bleiben, aber es ist in jedem Fall eine gute Lösung zum Anfang", sagt Lea. Und die Bewohner freuen sich über die jungen Menschen, die frischen Wind in ihren Alltag bringen.

Die "ZDF.reportage Albtraum Mieten – Wohnung verzweifelt gesucht" gibt Einblick in den aktuellen Wohnungsmarkt in Deutschland. Die Reportage begleitet Menschen bei der Suche nach bezahlbarem und lebenswertem Wohnraum. Welche Hürden müssen die Mieter nehmen und welche Kompromisse eingehen? Ein Hausverwalter aus Berlin möchte auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum aufmerksam machen – und veranstaltet offene XXL-Wohnungsbesichtigungen mit 200 und mehr Interessenten. Er weiß, wie Mieter und Vermieter den Kampf um Wohnraum in der Hauptstadt erleben, und verrät, mit welchem Verhalten Mieterinnen und Mieter ihre Chancen auf dem Markt verbessern können.

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