Zurück bleiben Menschen, die neben dem finanziellen Verlust zutiefst verunsichert sind. Doch auch die Ermittler verbessern ständig ihre Untersuchungsmethoden und kommen so vielen Betrügern auf die Spur.
Ein Trick, der immer wieder funktioniert: Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus und suggerieren eine gefährliche Einbruchssituation. Hauptkommissar Tim Ratajczak vom Kriminaldauerdienst Hannover kennt das Prinzip dieser Masche: "Das Opfer wird emotional aufgescheucht, unter Stress gehalten und übergibt schließlich Wertgegenstände und Bargeld an falsche Polizeibeamte."
Die Drahtzieher solcher Betrügerringe sitzen oft in der Türkei. Dort fühlen sie sich sicher vor der Strafverfolgung durch deutsche Behörden. Doch die Sonderabteilung "AG Phänomene" der Münchener Polizei arbeitet inzwischen eng mit den türkischen Kollegen zusammen. Gemeinsam gelang es ihnen, mehrere Köpfe der sogenannten Callcenter-Mafia festzunehmen. Einer der Bandenchefs, Halit D. – genannt Papa Kralle – hat mit der Abzockmasche "Falscher Polizist" deutsche Rentner um Millionen gebracht. Inzwischen ist er verurteilt worden: zu 199 Jahren und drei Monaten Gefängnis.
Abzocken geht aber auch im kleinen Stil sehr effektiv. Angebliche Pelzankäufer bieten in Lokalzeitungen gute Preise für alte Pelzmäntel. In Wirklichkeit sind sie an Goldschmuck und Uhren interessiert, die sie ihren Opfern für viel zu wenig Geld abschwatzen. Ein Test zeigt, wie kaltschnäuzig die Betrüger vorgehen.
Wenn die Betreiber einer vermeintlichen Datingplattform in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf hinweisen, dass ausschließlich mit Fakeprofilen gechattet wird, liegt die Vermutung recht nahe, dass hier jemand an das Geld von einsamen Menschen ran will. Über 9000 Euro hat Andrea S. gezahlt, bis ihr klar wurde, dass der Mann, dem sie schreibt, gar nicht existiert. Jetzt klagt sie gegen den Betreiber der Chatplattform.