Obwohl wir Menschen Berührungen brauchen, fehlt sie uns bei zunehmender Digitalisierung und in sozialer Isolation immer öfter. Welche Rolle spielt Körperkontakt für unser Wohlbefinden und unser soziales Miteinander?
Berührungsmangel bedeutet Stress
Um das herauszufinden, besucht Jasmina einen Ort, an dem Berührung ein Tabu ist: In der JVA Bruchsal trifft sie Hendrik, der seit über zehn Jahren im Gefängnis sitzt und einen Alltag ohne liebevolle Umarmungen hat. Die Insassen erleben diesen extremen Berührungsmangel als psychischen Stress. Um den Häftlingen eine Perspektive zu geben, bieten die Gefängnispsychologinnen eine Therapie mit speziell ausgebildeten Hunden an. Studien zeigen, dass das die Kommunikation, Empathie und das Verantwortungsgefühl der Häftlinge stärkt und Stress abbaut.
Streicheln als Stresspuffer
Dass es auch fürs Streicheln Regeln gibt, erfährt Jasmina an der Uni Jena. Dort hat die Psychologin Prof. Ilona Croy mit Hilfe eines „Streichelroboters“ herausgefunden, dass es eine ideale Geschwindigkeit gibt, bei der die Haut auf positive Berührungen reagiert. Bei Streicheleinheiten mit 1 bis 3 Zentimetern pro Sekunde springen spezielle Nervenzellen an, die zur Ausschüttung von Oxytocin führen, das wiederum im Körper Stresshormone abbaut und zur Entspannung führt.
Kuscheln mit Fremden
Aber wie stillen wir nun dieses Grundbedürfnis nach Körperkontakt? Eine Antwort darauf findet Jasmina beim Besuch einer Kuschelparty. Die Teilnehmenden schwören auf die heilsame Wirkung von Berührungen, selbst von fremden Menschen. Aber wird sich auch Jasmina davon überzeugen lassen?