Zivilcourage, Nächstenliebe, Einschreiten statt Wegschauen – das sind die sozialen Ideale, mit denen wir alle groß werden. Und trotzdem: Wenn es darauf ankommt, bleiben wir oft passiv. Warum ist das so? Psychologe Leon Windscheid hinterfragt wissenschaftlich, welche Hürden uns im Alltag davon abhalten.
Dabei trifft er Tobias Schlegl, der eine erfolgreiche Karriere als Fernsehmoderator aufgegeben hat, um mit knapp 40 Jahren eine Ausbildung zum Notfallsanitäter zu machen. Außerdem bewahrt er als Seenotretter im Mittelmeer Flüchtende vor dem Ertrinken.
Hilflosigkeit und Zuschauereffekt überwinden
Tobi Schlegl wollte irgendwann einfach nicht mehr wegsehen. Doch die meisten von uns mischen sich lieber nicht ein, wenn die Kollegin am Arbeitsplatz gemobbt wird. Wir bleiben sitzen, wenn der Junge in der U-Bahn angepöbelt wird. Wir schauen zu oft weg – und bleiben in unserer eigenen Hilflosigkeit stecken. Warum ist Helfen in diesen Fällen so schwierig?
In einem Sozialexperiment wollen wir gemeinsam mit dem Gewaltpräventionstrainer Jens Mollenhauer herausfinden, ob und wann sich Menschen für das Opfer einer aggressiven oder rassistischen Konfrontation einsetzen. Besonders interessant dabei: der Bystander Effekt. Je mehr Menschen die Tat sehen, desto weniger spürt jede*r einzelne die eigene Verantwortung. Mollenhauer zeigt, welche Schritte der De-Eskalation gibt, die wir alle nutzen können.
Mit dem Sozialpsychologen Prof. Kai Jonas spricht Leon Windscheid über Hürden und Strategien von Zivilcourage – und stößt dabei auf die paradoxe Intervention: Könnte das eine niedrigschwellige Art sein, Mut für andere zu zeigen?
In der ZDF-Reihe Terra Xplore „Wie viel Mut brauchen wir?“ will Psychologe Leon Windscheid herausfinden, wie wichtig Mut für uns alle ist. In insgesamt drei Folgen trifft er Menschen, die den Mut gefunden haben, in ihrem Leben etwas ganz Neues zu wagen. Er lässt sich von Fachleuten erklären, ob und wie wir alle lernen können, mutiger zu werden.