Männer begehen in Deutschland dreimal öfter Suizid als Frauen, sind mehr als doppelt so oft von Sucht betroffen und haben schlechtere Bildungsabschlüsse. Könnten Begriffe wie hegemoniale Männlichkeit oder toxische Männlichkeit etwas damit zu tun haben?
Männer weinen nicht?
Der promovierte Informatiker Thomas Reinbacher lebte lange auf der Erfolgsspur. Ein echter Mann: durchsetzungsstark, leistungsfähig, erfolgreich. Alle Gefühle, Ängste, Zweifel, sämtliche Warnsignale ignorierte er, bis es nicht mehr ging. Thomas stürzte in eine tiefe Depression und war suizidgefährdet. Mit Leon spricht Thomas über seinen Absturz, wie er an seinem Männlichkeitsbild gearbeitet hat und welche Männlichkeitsideale er nun seinem Sohn vermittelt.
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Nach dem Patriarchat ist vor dem Patriarchat?
Mit dem Schweizer Soziologen und Psychologen Markus Theunert spricht Leon Windscheid über existierende Männerbilder und die widersprüchlichen Anforderungen an junge Männer. Sie sollen einerseits Teamplayer sein und Gefühle zeigen, während die Bilder vom starken, leistungsorientieren und dominanten Mann weiter existieren, aber immer mehr problematisiert werden. Alte und neue Rollenbilder prallen aufeinander – das führt zu Unsicherheiten: Manche gehen daher einen Schritt zurück zum tradierten Rollenverständnis.
Die Kulturwissenschaftlerin Tara-Louise Wittwer entzaubert auf Social Media 'Alphamänner' wie Andrew Tate, die Frauenhass und toxische Männlichkeit propagieren – stets mit dem Hashtag #notallmen.
In einem Experiment trifft Leon Windscheid überdies junge Menschen an einer Berufsschule, um herauszufinden, welche Vorstellungen sie von Männlichkeit haben.