- Folge 1: München
Bier, Brezen, Lederhosen: München ist mehr als diese Klischees. Eine Stadt, die auf dem Weg zur pulsierenden Metropole von heute einiges durchgemacht hat.
Was bedeutet Heimat für Münchner, Hamburger und Berliner? Was macht die drei Großstädte besonders? Und wie haben sie sich im Laufe der Zeit verändert? Mirko Drotschmann geht auf spannende Zeitreise.
Bier, Brezen, Lederhosen: München ist mehr als diese Klischees. Eine Stadt, die auf dem Weg zur pulsierenden Metropole von heute einiges durchgemacht hat.
In der dreiteiligen Reihe "Terra X: Zeitreise Heimat" führt Mirko Drotschmann durch die faszinierende Geschichte dreier Städte: Berlin, München und Hamburg. Im Interview erzählt er von seinen Eindrücken und Erlebnissen während der Dreharbeiten.
Mirko, während deiner Reise durch Berlin, München und Hamburg, hast du viele Menschen getroffen und sie nach ihrem Begriff von Heimat gefragt. Welche Antwort hat dich am meisten überrascht?
Dass die Antworten sich in allen drei Städten im Kern gar nicht so sehr unterschieden haben: Für die meisten Menschen ist entscheidend, dass sie sich in einer vertrauten Umgebung wohlfühlen – egal, ob diese Umgebung ein Berliner Kiez, das Hamburger Hafenviertel oder die Straßen rund um das Münchner Hofbräuhaus sind.
In der Reihe erforschst du, wie sich Heimatgefühle mit der Geschichte der Orte verbinden. Hast du ein Beispiel dafür, wie die Vergangenheit eines Ortes heute noch stark das Heimatgefühl der Menschen prägt?
Das ist von Ort zu Ort unterschiedlich. Berlin zum Beispiel ist ja – wenn man so will – eine Stadt, die aus vielen einzelnen Städten und Dörfern besteht. Das kann man heute noch spüren, wenn man durch die Viertel geht und mit den Menschen spricht. Oder der Hamburger Hafen: Ohne ihn wäre die Hansestadt undenkbar. Weder ihr Reichtum, noch ihre Vielfalt und Weltoffenheit. Und in München sind es sicher die vielfältigen Traditionen, die in der Stadt teilweise schon seit Jahrhunderten hochgehalten werden.
Du hast mit vielen interessanten Persönlichkeiten gesprochen. Gibt es ein Treffen oder Interview, das dich besonders berührt oder inspiriert hat?
Besonders bewegt hat es mich, in Berlin auf den Spuren jüdischen Lebens zu sein und zu sehen, wie sehr Jüdinnen und Juden vor 1933 die Stadt geprägt haben. Ohne jüdisches Leben wäre Berlin nicht zu der Weltstadt geworden, die sie heute ist. Die Nationalsozialisten haben dem ein brutales Ende gesetzt – und trotzdem kehrten einige jüdische Bewohner nach 1945 zurück in die Heimat der Mörder ihrer Angehörigen. Diese Menschen auch heute zu schützen, bleibt über Generationen hinweg unser Auftrag.
Hand aufs Herz, wenn du dich unter den drei Städten entscheiden müsstest: Wo würdest du am liebsten wohnen?
Ich bin sehr gerne in großen Städten wie Berlin, Hamburg oder München unterwegs – am wohlsten fühle ich mich aber im beschaulichen Rheinhessen oder in meiner badischen Heimat. :)
Die Reihe zeigt, wie sich Heimat im Laufe der Zeit verändert hat. Was glaubst du: Wie wird sich die Idee von Heimat in Zukunft ändern?
Ich denke, wir werden künftig immer häufiger mehrere "Heimaten" haben. Unsere Arbeitswelt ist so flexibel geworden, Umzüge von einer in die nächste Stadt bringen wir oft mühelos über die Bühne. Heimat ist dort, wo dein Herz ist – diesen Spruch finde ich sehr passend. Darüber hinaus haben wir alle aber auch eine größere, gemeinsame Heimat – und das ist das Land, in dem wir leben und das wir gestalten.
Die Fragen stellte Sebastian Nuß, Redaktion "Terra X".
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