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Ungelöste Fälle der Archäologie - Mumien

Dokureihe mit Harald Lesch

Seit Jahrtausenden versuchen Menschen, den Verfall des menschlichen Körpers nach dem Tode aufzuhalten - mit unterschiedlichen Methoden. Allen gemein scheint die Vorstellung, dass mit der Existenz des Körpers ein Weiterleben nach dem Tod gesichert wird.

Videolänge:
43 min
Datum:
07.02.2021
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 07.02.2031

Egal ob im alten Ägypten, in Mittel- oder Südamerika oder in Russland: Mumien sind überall zu finden. Für die Pharaonen war die Erhaltung des Leichnams Grundvoraussetzung für ein Weiterleben im Jenseits. Über drei Jahrtausende perfektionierten sie die Kunst der Mumifizierung. Schließlich mumifizierten sie nicht nur die Tiere, die ihren Göttern heilig waren, sondern auch das Fleisch für die Verpflegung im Jenseits.

Prof. Harald Lesch liegt in einem modernen, sargartigen Gebilde.
Die Kryokonservierung gilt als die "Mumifizierung" der Zukunft. Schon heute ist es möglich sich nach dem Tod in die sogenannte Kryostase versetzen zu lassen: Dabei wird der Körper in flüssigem Stickstoff gekühlt. In Zukunft hofft man, dies auch bei Lebenden anwenden zu können, um sie so etwa auf unendliche Reisen in den Weltraum schicken zu können.
Quelle: ZDF/Axel Sand

Verschiedene Methoden der Mumifizierung

Die Pharaonen verwendeten vor allem Natronsalz, das dem Körper alle Feuchtigkeit entzieht. Das Gehirn sowie alle inneren Organe wurden entfernt, da die Verwesung zuerst bei ihnen einsetzt. Nur das Herz wurde im Körper belassen, da es beim Totengericht die überlebenswichtigen Fragen des Totengottes beantworten musste.

Ein gelb bemalter Sarkophag ist mit diversen altägyptischen Gottheiten und Hieroglyphen verziert.
Der Sarkophag des Nesyamun ist mit diversen Szenen aus dem sogenannten Totenbuch verziert. Sie sollten seine Existenz im Jenseits garantieren. Die alten Ägypter glaubten an ein Weiterleben nach dem Tod, für das der Körper des Verstorbenen bewahrt werden musste.
Quelle: ZDF/Stephan Zengerle

Die Mumie, die bis heute die meisten Fragen aufwirft, ist jedoch die Mumie der chinesischen Lady Dai. Die Gemahlin eines chinesischen Adligen wurde nach ihrem Tod in eine Flüssigkeit gelegt, deren Ingredienzen noch heute nicht vollständig bestimmt sind. Das Besondere an dieser Mumie ist: Noch Jahrtausende nach dem Tod der Marquise, die im 2. Jahrhundert vor Christus starb, wurde in ihren Adern Blut gefunden, und die inneren Organe waren in einem erstaunlich guten Zustand, so als wäre sie erst kürzlich gestorben. Zudem waren ihre Gelenke noch immer beweglich und die Haut elastisch.

Keine Anzeichen von Verwesung

Sehr viel jünger, aber ebenso mit Fragen behaftet, ist die Mumie eines buddhistischen Mönchs in Russland. Nach Ansicht seiner Glaubensbrüder lebt Hambo Lama Daschi-Dorscho Itigelow auch noch fast 100 Jahre nach seinem Tod weiter. Als Itigelow 1927 starb, ließ er sich im Lotussitz hockend in einer Kiste aus Zedernholz und mit Salz bedeckt bestatten. Er verfügte, dass sein Leichnam nach einigen Jahren exhumiert werden sollte.

Auf blauem Untergrund ist ein mumifiziertes Wesen mit langem Hals, menschartigem Kopf und schlitzförmigen Augen zu sehen.
Die sogenannten weißen Nazca-Mumien geben bis heute Rätsel auf. Ihren Namen verdanken sie ihrem Fundort in der Nähe der weltberühmten Nazca-Linien.
Quelle: ZDF/Lizeth Yarlequé

Als dies 1955 zum ersten Mal geschah, stellte man keine Anzeichen von Verwesung fest. Das gleiche wurde bei der zweiten Exhumierung 1973 beobachtet. 2002 wurde der Leichnam zum dritten Mal exhumiert und die Ergebnisse erstmals veröffentlicht. Ein Forscher stellte bei dieser dritten Exhumierung fest, dass der Körper in einem Zustand ist, als sei er erst vor wenigen Stunden verstorben. Für seine Mitbrüder aber lebt Itigelow bis heute und wird als heilige Person verehrt. An hohen buddhistischen Feiertagen ist die Mumie auch für Besucher des Klosters zugänglich und darf sogar berührt werden.

Ein mumienförmiger Gegenstand liegt auf einem grünen Tuch. Daneben steht eine einfache Holzkiste.
Die sogenannte Diepholzer Mumie hielt Öffentlichkeit, Polizei und Gerichtsmedizin für einige Wochen in Atem. Die angebliche Mumie wurde 2013 angeblich bei einer Renovierung auf dem Dachboden eines Zahnarztes entdeckt.
Quelle: ZDF/Klaus Hernitschek

Ebenfalls geheimnisumwittert sind die sogenannten weißen Mumien aus Nazca, die in der Nähe der weltberühmten Nazca-Linien in Peru gefunden wurden. Geklärt ist hingegen die Frage nach der Herkunft einer Mumie auf einem niedersächsischen Dachboden im Jahre 2013.

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