Der Film verfolgt die Ausbreitung der Zivilisation über den Globus und spannt den Bogen von der Beherrschung des Feuers bis hin zur Entstehung der ersten Hochkulturen. Mit diesen faszinierenden Forschungsergebnissen beschäftigt sich auch das Standardwerk "Die Kinder des Prometheus" von Prof. Parzinger, das Inspiration war, sich filmisch mit dem Thema zu befassen.
Der Faustkeil und die Zähmung des Feuers
Alles beginnt in einem fruchtbaren Tal im Osten Afrikas. Vor 2,5 Millionen Jahren beginnen dort die noch affenartigen Vorgänger des Homo sapiens, Steine zu bearbeiten, um mit ihnen Fleisch von Kadavern zu schneiden. Die Erfindung des Faustkeils ist eine der ersten Sternstunden der Steinzeit, mit der die erstaunliche Reise des Menschen auf dem Weg in die Zivilisation beginnt. Fleisch liefert ein Plus an Proteinen und fördert so die Entwicklung des Gehirns. Damit ist die Voraussetzung für eine weitere Sternstunde, die sich etwa eine Millionen Jahre später ereignet, gegeben: die Zähmung des Feuers, von den Griechen später im Mythos des Prometheus verewigt.
Die "Terra X"-Dokumentation "Sternstunden der Steinzeit" präsentiert die entscheidenden Erfindungen, die es dem Menschen ermöglicht haben, in seiner Umwelt zu überleben und sie nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Der Film beleuchtet aber auch alternative Entwicklungen der Evolution und macht deutlich, dass alles auch ganz anders hätte kommen können. So besteht heute kaum noch Zweifel daran, dass unser Vetter, der Neandertaler, bereits die ersten Stufen der Zivilisation erklommen hatte: Er konnte sprechen und glaubte an ein Jenseits, ehe sein Weg abrupt endete.
Wie sahen die ersten Europäer aus?
Die "Terra X"-Dokumentation zeigt außerdem, wie Menschen auf der ganzen Welt unter ähnlichen Voraussetzungen zu ähnlichen Lösungen gekommen sind und wie sie unter besonderen Bedingungen einzigartige Formen der Zivilisation entwickelt haben. Mithilfe neuer wissenschaftlicher Methoden, etwa im Bereich der Paläogenetik, spürt der Film manchem Rätsel nach, das lange als unlösbar galt. Wann und wie wurde der erste Weizen domestiziert? Wie verhielten sich die Jäger und Sammler zu den frühen Bauern? Und wie sahen die ersten Europäer aus?
Spektakuläre archäologische Entdeckungen belegen den erstaunlichen Erfindergeist unserer Vorfahren. Die ersten Waffen, 300.000 Jahre alte Holzspeere, waren bereits perfekt ausgearbeitet. Die ältesten Kunstwerke, 40.000 Jahre alt, stellen Skulpturen von Menschen, Tieren und rätselhaften Mischwesen dar. Das älteste Monumentalgebäude der Menschheit, Göbekli Tepe, wurde vor 12.000 Jahren errichtet und war ein Ort des Feierns und heiliger Rituale. Die Funde zeigen eindrücklich, dass das spirituelle Denken für die Entwicklung der Zivilisation ebenso wichtig war wie das Verständnis für Technik.
Ausbreitung der Zivilisation
Der Film erzählt auch davon, dass manchmal ganz unscheinbare Erfindungen zu den Sternstunden der Zivilisation zählen: So ermöglichte erst die Erfindung der Nähnadel dem Menschen, vor 25.000 Jahren der Eiszeit zu trotzen und in die kalten nördlichen Weltregionen vorzustoßen. "Sternstunden der Steinzeit" stellt die entscheidenden Zusammenhänge in der Entwicklung des Menschen dar, verfolgt die Ausbreitung der Zivilisation über den Globus und spannt den Bogen von der Beherrschung des Feuers bis zur Entstehung der ersten Hochkulturen.