Anm. d. Red.: Bei Minute 2:27 ist Namibia leider falsch gefärbt. Nach dem Ende der deutschen Kolonialherrschaft stand es unter südafrikanischer Verwaltung und nicht unter britischer Herrschaft.
Ende der Kolonialzeit
Viele indigene Völker werden von Europa unterdrückt und ausgebeutet. Ob in Tansania, Kamerun, Nigeria, Südafrika oder in anderen Teilen Afrikas. Doch wie endet die Kolonialzeit?
Im Zweiten Weltkrieg kämpfen viele Menschen aus den Kolonien an der Seite der Alliierten. In der Regel unter Zwang. Das Deutsche Reich hat seine Kolonien bereits nach dem Ersten Weltkrieg an die siegreichen Nationen abtreten müssen. Die Kolonialmächte versprechen für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu achten. Doch sie halten ihre Versprechen nicht. Nach dem Krieg beuten besonders Frankreich und das Vereinigte Königreich ihre Protektorate weiter aus, vor allem wegen der üppigen Rohstoffvorkommen. Doch nach und nach erstarken antikoloniale Bewegungen auf dem afrikanischen Kontinent. Um die Proteste einzudämmen, setzen die Kolonialmächte teils auf politische Reformen, teils auf Gewalt.
Deutlich wird das auch in der britischen Kolonie Kenia. Die anfänglich friedliche Unabhängigkeitsbewegung unter Jomo Kenyatta gipfelt 1952 in einem brutalen Guerillakrieg, von den Briten „Mau Mau-Krieg” genannt. Nach hohen Opferzahlen unter den Einheimischen endet der Konflikt 1956 mit dem Sieg der Briten. Doch die Kolonialherrscher erkennen, dass die „Dekolonisation” nicht mehr aufzuhalten ist. Nicht nur in Kenia, sondern auch in vielen anderen Kolonien. Allein im Jahr 1960 erlangen 17 afrikanische Staaten die Unabhängigkeit.
Welche Faktoren die Unabhängigkeitsbestrebungen noch begünstigt haben und warum viele sagen, dass die Dekolonisation auch heute noch nicht abgeschlossen ist, erfahrt ihr in diesem Video.