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Große Mythen aufgedeckt - Noah und die Sintflut

Die Geschichte von Noah und der Sintflut ist Teil der Schöpfungsgeschichte und gehört zu den ältesten Mythen der Welt. Im Zeitalter des Klimawandels wirkt sie schockierend aktuell.

Videolänge:
43 min
Datum:
05.12.2021
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 05.12.2031

Hat die biblische Geschichte aller fantastischen Details zum Trotz einen wahren Kern? Kann es die Sintflut gegeben haben? Und wenn ja, wann und wo?

Erste Zweifel mit der Aufklärung

Auf Gottes Geheiß hin baut der fromme Noah eine riesige Arche, in der er, zusammen mit einem Paar von jeder Tierart, die desaströse Flut überleben und den Kern einer neuen Welt nach der Flut bilden soll. Jahrhundertelang haben die Menschen diesen Text für bare Münze genommen. Mit der Aufklärung kamen erste Zweifel: Wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist so eine weltweite Flut? Ist das Ausmaß physikalisch überhaupt erklärbar? Wie groß hätte das Boot sein müssen, um alle Tiere der Welt retten zu können? Sind die Zahlen in der Geschichte nicht eher symbolische Angaben? Was ist wahr, was Fiktion?

Noah und die Sintflut - Große Mythen aufgedeckt
Quelle: arte

Die Entstehung des Mythos wird lange ins 6. Jahrhundert vor Christus datiert. Doch die Entdeckung und Übersetzung mesopotamischer Keilschrifttafeln im 19. Jahrhundert warfen die Theorie über den Haufen: In den Gilgamesch- und Atrahasis-Epen tauchen Versionen der Sintflut-Geschichte auf, die der biblischen nicht nur in vielen Einzelheiten ähneln, sondern vor allem viel älter sind. Die Erkenntnis erschüttert die Welt der Wissenschaft: der Text in der Bibel – ein Plagiat!

Reales Ereignis als Vorlage?

Noch eine andere Frage beschäftigt die Forschung: Welches reale Ereignis kann die Vorlage für den Mythos gewesen sein? Wo kann sich eine verheerende Flutkatastrophe zugetragen haben? Die Spurensuche führt zu den regelmäßigen Überflutungen von Euphrat und Tigris im 4. Jahrtausend vor Christus, vor allem aber zu einem Ereignis, das nicht nur lokale Ausmaße hatte, sondern weltumspannende: das Ende der letzten Eiszeit. Vor mehr als 20.000 Jahren lag der Meeresspiegel 120 Meter tiefer als heute, gewaltige Wassermassen waren in Eis gebunden.

Mit den steigenden Temperaturen im aufkommenden Holozän schmolz das Eis, Wassermassen wälzten sich über die Landmassen in die Ozeane. Je nach geologischen Gegebenheiten ging das in einigen Regionen der Erde schneller, in anderen langsamer. Wo aber haben die Wassermassen die Menschen so überrascht, dass sie sich als Sintflut ins Gedächtnis gebrannt haben? In Ur im heutigen Irak? Am Persischen Golf? Am Schwarzen Meer?

Theorien auf dem Prüfstand

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen gehen den verschiedenen Theorien auf den Grund. Was sagen Bohrkerne, Tropfsteine und Entdeckungen am Meeresgrund über Ablauf und Tempo einer vermeintlichen Mega-Überschwemmung aus? Was erzählt die Vergangenheit über den damaligen natürlichen Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Menschen – und nicht zuletzt über das, was uns heute womöglich erneut bevorsteht?

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