Cannabispflanze
Drogen - Eine Weltgeschichte
ZDF

Drogen - Eine Weltgeschichte - Drogen - Eine Weltgeschichte (1/2)

Drogen - Eine Weltgeschichte
Drogen - Eine Weltgeschichte (1/2)
ZDF
Drogen - Eine Weltgeschichte
Drogen - Eine Weltgeschichte (1/2)
  • UT6

Drogen haben seit Anbeginn der Zivilisation die Menschen begleitet. "Terra X" spürt Drogen und ihrem Gebrauch an den Fundorten nach: in Europa, Nordafrika, Asien und Mittelamerika. Teil 1 erzählt von Drogen in Antike und Frühgeschichte.

Terra X
Drogen - Eine Weltgeschichte
Drogen - Eine Weltgeschichte (1/2)
  • Wissen
  • Dokumentation
  • hintergründig
  • UT6
  • ZDF

Drogen haben seit Anbeginn der Zivilisation die Menschen begleitet. "Terra X" spürt Drogen und ihrem Gebrauch an den Fundorten nach: in Europa, Nordafrika, Asien und Mittelamerika. Teil 1 erzählt von Drogen in Antike und Frühgeschichte.

Drogen halfen den Menschen, sesshaft zu werden, Städte und Pyramiden zu bauen. Sie wurden bei religiösen Kulthandlungen verwendet und förderten den Zusammenhalt – bevor ihre Massenproduktion zu Missbrauch führte.

Bizarre Bienenmänner auf Felswänden

Der Fliegenpilz hat wahrscheinlich die älteste Drogenkarriere - eindrucksvolle Felszeichnungen im Tassili-Gebirge der Sahara zeigen ihn auf dem Kopf von Menschen: Magic Mushrooms! In vielen Kulturkreisen tauchen vor 15 000 Jahren diese Pilze auf - und vor 10.000 Jahren folgt ein weiterer Muntermacher: der Alkohol, zufällig entstanden durch die Gärung von Getreidebrei.
Wurden die Menschen damals gar sesshaft, um Bier herstellen zu können? Denn in Göbekli Tepe, jener frühesten Siedlung im Südosten der heutigen Türkei, gab es alles, was das Herz eines Partygängers vor 10 000 Jahren begehrte: ein Festareal, Gäste aus nah und fern und große Steingefäße - in denen jetzt erstmals Bier-Rückstände isoliert werden konnten. Kein Wunder, denn Bier schaffte nicht nur Geselligkeit, sondern es machte vor allem satt, war vitaminreich und keimfrei. "Bier war im Prozess der Zivilisation ein ganz wichtiger Faktor", sagt der Experte Professor Gunther Hirschfelder von der Universität Regensburg.

Opium als Alltags- und Kriegsdroge

Bald trat eine weitere Droge ins Leben der Menschen: Die Kulturpflanze Mohn breitete sich entlang des Mittelmeers aus, das aus ihr gewonnene Opium wurde geradezu zur Alltagsdroge der antiken Hochkulturen. Die Bedeutung des Opiums als Kriegsdroge ist so groß, dass der erfolgreichste Feldherr der Zeit, Alexander der Große, es offenbar auf seinen Eroberungszügen mitnimmt und anbauen lässt. Damit seine Soldaten immer Nachschub haben.
Ein spektakulärer Fund sorgt für Diskussion unter Archäologen und Historikern: das skythische Steingrab im Altai-Gebirge in Sibirien. "Terra X" hat den Fundort der vor 2500 Jahren offenbar an Krebs verstorbenen Skythin besucht und berichtet von neuesten radiologischen und pharmazeutischen Untersuchungen an der damals so aufwändig tätowierten Leiche.
Offenbar hatte die junge Frau Cannabis inhaliert: als Schmerzmittel gegen die Tumore. Cannabis als Medizin! Gerade heute wird diese Pflanze, kontrolliert angebaut und verschrieben, als Schmerz – und Arzneimittel wieder populär. Genau das ist das Faszinierende an Drogen im Lauf der Jahrhunderte: mal sind sie Aufputschmittel, mal sind sie Medizin.
Moderator Professor Harald Lesch erklärt die fatale Doppelfunktion dieser Drogen der Antike: Einerseits schufen sie Gemeinschaftsgefühl, andererseits wurden sie schnell missbraucht. Sie machten stark für Krieg und Eroberungen - und Gewalt, Schmerz und Verlust erträglich. Diese fatale Allianz von Krieg und Droge besteht bis heute.