Seine Fertigstellung dauerte fast drei Jahrzehnte und in seinem Inneren wurden mehr als 1000 Statuen aufgestellt. Doch als die Ägyptologin Hourig Sourouzian vor mehr als zehn Jahren die Arbeiten am 3000 Jahre alten Totentempel von Amenophis III. aufnahm, waren nur noch zwei Kolossalstatuen des Pharaos, die so genannten Memnonkolosse, von der einst gigantischen Anlage zu sehen.
Es ist der größte Tempel, der je für einen Pharao erbaut wurde. Doch um 1220 vor Christus, wenige Jahrzehnte nach seiner Fertigstellung, zerstörte ein Erdbeben große Teile des Tempels. In den folgenden Jahrhunderten diente er als Steinbruch für die umliegenden Bauten anderer Pharaonen. Deshalb sind bis heute nur die beiden Memnonkolosse, die zwei Kolossalstatuen des Pharao zu sehen.
Statuen weltweit zerstreut
Auch in der Neuzeit wurden noch unzählige Statuen von dem Areal entfernt. Sie sind heute über Museen in der ganzen Welt verstreut, wie die löwenköpfige Göttin Sachmet, von der einst 730 Skulpturen das Gebäude zierten. Wegen des fortschreitenden Zerfalls setzte die "World Monuments Watch" die Reste des Tempels auf die Liste der hundert am meisten gefährdeten Denkmäler der Welt.
Die Arbeiten der Archäologen sollen weitere Zerstörung verhindern und die noch vorhandenen Strukturen sichern. Erstaunlicherweise kamen während der bisherigen Grabungen neben tausenden Fragmenten auch Dutzende von gut erhaltenen Statuen zu Tage.
Puzzle aus Steinbrocken
Ziel der Ausgräber ist es außerdem, die Bruchstücke der Kolossalstatuen, die einst die Durchgänge des Tempels flankierten, wieder zusammenzufügen. Das Puzzle aus tonnenschweren Steinbrocken ist eine technische Herausforderung, die in den vergangenen Grabungskampagnen bereits mehrfach gemeistert wurde.
Die "Wiederkehr des Pharao" begleitet die Ausgräber vor Ort bei ihrer Arbeit und dokumentiert mit Hilfe von Archivmaterial auch die Erfolge der Vergangenheit.