Für Mutter Michi und Vater Thorben Schmitt sowie die beiden Kinder Romy (8) und Levi (6) ist ein selbst ausgebauter Lkw das Dach über dem Kopf - an 365 Tagen im Jahr. Mit ihm wollen sie die Welt entdecken. Dabei ließen sie sich 2020 schon einmal von "Terra X" begleiten. Danach zwang das Coronavirus die Welt in den Lockdown und stoppte auch die Familie in ihrem Entdeckerdrang. Sie mussten ihren geliebten "Frosch", wie sie ihr grünes Gefährt nennen, in Dubai zurücklassen und nach Deutschland zurückkehren.
Die beste Schule des Lebens? Reisen!
Anderthalb Jahre stand er in dem Wüstenstaat - bis sie im Herbst 2021 ihre Reise endlich fortsetzen können. Ihr Ziel: von Dubai per Schiff nach Indien und weiter auf dem legendären Hippie-Trail nach Nepal und später in die Mongolei. Auf unbestimmte Zeit soll der allradgetriebene Oldtimer, ein sogenannter Kurzhauber von 1980, wieder ihr Zuhause sein. Dass die Kinder nicht zur Schule müssen, verdanken sie dem Zugeständnis ihrer Schuldirektorin und dem Versprechen, dass die Eltern die Kinder selbst unterrichten. Für sie gilt ohnehin die Devise, dass Reisen die beste Schule des Lebens ist.
Die erste Etappe führt die Abenteurer-Familie zu den Ruinen des alten Vijayanagar-Reichs inmitten einer bizarren Naturlandschaft uralter Granitfelsen. Doch kaum in Indien angekommen, steht die Reise schon wieder vor dem Aus. Mitten auf dem Highway platzt ein Reifen. Ohne Reserverad weiterzufahren, ist viel zu gefährlich. In Indien passenden Ersatz aufzutreiben, ist aber nicht einfach und erfordert Thorbens volles Organisations- und Improvisationstalent. Die Familie ahnt zu diesem Zeitpunkt nicht, dass noch sehr viel größere Herausforderungen auf sie zukommen sollten - und ein Familienmitglied auch ernsthaft erkrankt.
Von Schönheiten und Schmerzen
Zuvor können sie auf ihrer Reise mit eigenen Augen die erstaunlichen Schönheiten Indiens erleben. Wenige Kilometer südlich von Kalkutta, im Mündungsdelta des Ganges, sehen sie beispielsweise die größten Mangrovenwälder der Erde, die Sundarbans. Die Schmitts beschließen, dem Ganges, der Lebensader Indiens, vom Mündungsdelta bis zur Quelle zu folgen. Über Varanasi und Rishikesh fahren sie hoch in die Berge nach Kashmir und Ladakh und entkommen so der Hitze. Die Berge sind hier auch im Sommer noch schneebedeckt und der Ganges auf einmal klar und sauber.
Noch höher hinauf geht es nur im Himalajagebirge. Die Schönheiten Nepals sollten eigentlich das nächste Ziel der Reisenden sein. Doch Mutter Michi hat plötzlich starke Schmerzen und Fieber und muss mit Nierenproblemen und einer beginnenden Sepsis so schnell wie möglich in ein Krankenhaus. Das "Abenteuer Freiheit", auch das wird eindrücklich demonstriert, kann unter Umständen schneller zu Ende sein als gedacht.