Ihre Lebenswege sind abenteuerlich, ihre Familiengeschichten erschütternd. Nach ihrer Flucht stellen sich viele junge deutsche Juden im Zweiten Weltkrieg an die Seite der Befreier und tragen zum Sieg über die NS-Herrschaft bei.
Nach dem Kriegsbeginn 1939 wird für manchen asylsuchenden deutschen Juden seine Herkunft zum Problem. Als Deutsche erklärt man sie zu "feindlichen Ausländern". Sie werden diskriminiert, interniert und von England aus in Lager nach Kanada oder Australien deportiert. Bald aber merken Briten und Amerikaner, welches Potenzial in diesen jungen Männern steckt: Viele von ihnen sind hoch motiviert, gegen Hitlers Reich in den Krieg zu ziehen. So landen jüdische Emigranten mit den alliierten Truppen in Afrika, Italien und der Normandie. Sie dienen unter anderem als Verhörspezialisten für Gefangene, als Dolmetscher oder Experten für deutschsprachige Propaganda. Auch an der Ostfront kommen Emigranten an vorderster Front zum Einsatz.
Als sie in alliierter Uniform in ihr Herkunftsland zurückkehren, wird ihnen bewusst, wie weit das verbrecherische Regime gegangen war und wie viele Helfer es gefunden hatte. Nach der Befreiung von Lagern wie Bergen-Belsen oder Dachau zeigt sich das Ausmaß des mörderischen Hasses und der Unmenschlichkeit. Die Rückkehrer suchen nach ihren Familien, die in Deutschland bleiben mussten, und werden bald mit schrecklichen Wahrheiten konfrontiert. Ihre vermisste Heimat war ihnen zur Fremde geworden.
"ZDF-History" erzählt die spannenden und berührenden Schicksale von vier Emigranten, unter ihnen der bekannte Filmautor Georg Stefan Troller und der deutsch-amerikanische Germanistikprofessor Guy Stern.