Sulaiman Tadmory hat in Syrien die Hölle des Krieges erlebt. Über den Balkan konnte er entkommen. In seinem neuen Heimatland trifft er Betroffene der Flucht nach dem Zweiten Weltkrieg, aber auch aus der DDR und der Ukraine. Sie teilen manche Erfahrung mit ihm.
Heimatverlust und Aufbruch
Von der Auswanderung nach Übersee bis zur heutigen Massenflucht aus der Ukraine prägen wellenartige Völkerwanderungen unsere Zeit bis in die Gegenwart. Vor über 75 Jahren traf das Los mehr als zwölf Millionen Deutsche. Ein Sechstel von ihnen überlebte Flucht und Zwangsumsiedlungen in der Folge des Zweiten Weltkrieges nicht.
Die kollektive Erfahrung von Heimatverlust und Aufbruch, von Hoffnung und Verzweiflung, von Aufnahmebereitschaft und Ablehnung hat prägende Spuren in der deutschen Geschichte hinterlassen. Wer könnte sie eingehender nachvollziehen als jemand, der selbst erst in jüngster Zeit hierzulande Zuflucht vor Krieg und Leid gefunden hat?
Prägende Spuren in der deutschen Geschichte
Sulaiman Tadmory, ein junger Migrant aus Syrien, geht der Frage nach, welche Folgen die Erfahrung von Heimatverlust und Neuanfang bis in die Gegenwart in dem Land hinterlassen haben, das nun sein neues Zuhause ist. Er spricht mit Fachleuten und Zeitzeugen – unter ihnen die Schauspielerin Ingrid van Bergen – und besucht historische Orte.
Es geht dabei nicht darum, Unvergleichbares gleichzusetzen, sondern die gemeinsame Geschichte mit Neugier und Empathie aus einem ungewohnten Blickwinkel zu betrachten, sie damit gerade für jüngere und migrantische Zuschauerinnen und Zuschauer begreifbar zu vermitteln.
Die Reise in die Vergangenheit führt von der Massenausreise nach Amerika über den Zweiten Weltkrieg, die Flucht über die deutsch-deutsche Grenze bis zum neuerlichen Exodus aus der Ukraine. Illustriert werden die persönlichen Berichte durch authentische Filmaufnahmen.