Entwicklungshilfe und Wiederaufbau vorgesehen
"ZDF-History" zeigt den deutschen Einsatz in Afghanistan aus der Sicht derer, die dabei waren. Was haben sie in den 20 Jahren erlebt, mit welchen Gefühlen blicken sie nach dem chaotischen Abzug im Sommer 2021 auf diese Zeit zurück? War am Ende alle Mühe umsonst?
Brunnen bohren, Schulen bauen und Brücken reparieren – aber nur nicht kämpfen. So wurde Deutschlands Beitrag zum Krieg gegen den Terror in Afghanistan der eigenen Bevölkerung verkauft. Während Amerikaner und Briten gegen Al-Kaida und Taliban zu Felde zogen, sollte die Bundeswehr eine Art bewaffnete Entwicklungshilfe leisten und das Land am Hindukusch wieder aufbauen. Deutsche Ärzt*innen, Polizist*innen und Ingenieur*innen unterstützten sie dabei.
In den Krieg verwickelt
Doch schnell wurde klar, dass Deutschland sich aus dem Krieg nicht raushalten kann. Das Konzept vom vernetzten Ansatz, der Verbindung von zivilen und militärischen Anstrengungen, stieß schnell an seine Grenzen. Die Bundeswehr wurde das Ziel von Anschlägen, die Truppe in schwere Gefechte verwickelt. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg fielen wieder deutsche Soldaten im Kampf, nahmen Politiker das – nun nicht mehr vermeidbare - Wort Krieg in den Mund.
Beim Abzug aus Afghanistan, fast genau 20 Jahre nach Beginn des Einsatzes, scheint dies alles vergebens. Die vom Westen mit Milliarden aufgebaute Armee lief vor den Taliban davon, die Regierung in Kabul kollabierte und verschwand von der Bildfläche. Zeit für ein erstes Resümee: Welche Fehler wurden gemacht, oder war der ganze Einsatz ein Fehler?