Ein heidnisches Fest wird christlich
Tatsächlich verwandelt sich erst lange nach Jesu Geburt ein eigentlich heidnisches Fest in ein christliches. "ZDF-History" erzählt die Geschichte von Weihnachten: Vom Altertum über die Erfindung des Christstollens bis zum Rentier mit roter Nase heute.
Wir feiern am 24. Dezember die Heilige Nacht. Allerdings geht die Wissenschaft davon aus, dass Jesus wahrscheinlich gar nicht im Dezember auf die Welt kam. Stattdessen feierten die Bewohner des Römischen Reiches zu dieser Zeit die Wintersonnenwende zu Ehren des Sonnengottes Sol und beschenkten sich während der vorausgehenden Saturnalien-Festtage mit kleinen Aufmerksamkeiten.
Unterschiedliche Bräuche in Ost und West
Erst mehr als 350 Jahre später wird das Weihnachtsfest geboren. Zunächst noch ohne Geschenke, die gibt es erst wieder ab dem 18. Jahrhundert. Und der Weihnachtsbaum folgt erst weitere hundert Jahre später. Ungefähr zur gleichen Zeit verwandelt sich der heilige Nikolaus im Bischofsgewand allmählich zum Weihnachtsmann mit roter Zipfelmütze.
Das heute so verbreitete Bild des Santa Claus erscheint erst ab 1931 mit der Werbekampagne eines US-Getränkekonzerns. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt sich im geteilten Deutschland auch ein geteiltes Weihnachten. Von Jahrzehnt zu Jahrzehnt konsumorientierter im Westen feiert man im sozialistischen Osten eher atheistisch, mit eigenen Weihnachtsliedern und Bräuchen, die zum Teil auch heute noch gepflegt werden.
Von den ursprünglichen Feiern zur Wintersonnenwende bis zum heutigen Weihnachtsfest war es ein langer Weg.