Im Mittelpunkt des Films stehen Menschen, in deren Leben sich die Geschichte des geteilten Landes spiegelt: Prominente wie die Musiker Reinhard Mey und Frank Schöbel. Aber auch Unbekannte, die versuchten, die Grenze zu überwinden oder mit der Spaltung zu leben.
Berühmtheit öffnet Grenzen
Reinhard Mey wuchs in Westberlin auf. Sein Traum, einmal in der DDR auftreten zu können, blieb lange unerfüllt. Im Gegensatz dazu war Katja Ebstein ein gern gesehener Gast im Osten und durfte dort sogar eine ganze Fernsehserie drehen. DDR-Schlagersänger Frank Schöbel konnte schon ab Anfang der 1970er-Jahre in der Bundesrepublik singen, kehrte aber immer wieder zu seiner Familie und seinen Fans in der DDR zurück.
In der Biografie der Liedermacherin Bettina Wegner spiegelt sich dagegen die Zerrissenheit des geteilten Landes. Ihre Hoffnung auf einen menschlicheren Sozialismus in der DDR wurde immer mehr enttäuscht, am Ende stand das Auftrittsverbot. Auf Drängen des Regimes ging sie in den Westen, der ihr jedoch immer fremd blieb.
Grenzübertritt per entführtem Flugzeug
Erzählt werden aber auch Geschichten wie die von Liane Weinstein. Durch den Bau der Berliner Mauer 1961 war die Ostberlinerin als Kleinkind von ihren Eltern getrennt worden. Oder Barbara Galonska: Mit ihrem neunjährigen Sohn saß sie 1978 in einem Flugzeug, das auf dem Weg von Danzig nach Ostberlin war. Von Entführern wurden die Piloten zur Landung in Tempelhof (Westberlin) gezwungen. Plötzlich sah sie sich vor die schwere Entscheidung gestellt, ob sie nun im Westen bleiben oder in die DDR zurückgehen sollte.
Roland Schreyer, der nahe der Grenze zur Bundesrepublik aufwuchs, kehrte Ende der 80er-Jahre nach einem Verwandtenbesuch im Westen nicht in die DDR zurück. Er schaffte es, einen Weg durch den Eisernen Vorhang zu finden, auf dem er seine Familie in die Bundesrepublik nachholen konnte.
Umzug von der Bundesrepublik in die DDR
Der in der Türkei geborene Tanju Tügel ging den umgekehrten Weg. Ende der 70er-Jahre in die Bundesrepublik gekommen, siedelte er in die DDR über, wo er als Mitglied der in seiner Heimat verbotenen Kommunistischen Partei studieren konnte. Doch nicht alle seine Hoffnungen gingen in Erfüllung.
Wolfgang Joop zog es immer wieder in die Heimat seiner Jugend zurück, nach Potsdam. Beratung in Sachen Mode ermöglichte ihm ein DDR-Visum. Ungeachtet ideologischer Trennlinien und auseinanderlaufender Entwicklungswege blieb auch bei ihm das Bewusstsein der Verbundenheit immer lebendig.