Schnell ans Ziel kommen, um den Alltag hinter sich zu lassen – das ist der Wunsch vieler Deutscher, wenn es um ihren Urlaub geht. Kein Wunder, dass das Flugzeug 2023 weit vor der Bahn das beliebteste Verkehrsmittel für Urlaubsreisen war. Aber können wir uns das in Zukunft noch leisten? Harald Lesch wagt den Blick in die Zukunft des Reisens und kommt zu einer grundsätzlichen Erkenntnis, die für uns alle gilt: Reisen kann so viel mehr sein als nur schnell ans Ziel zu kommen.
Ohne Luftfahrt läuft es nicht
Das erklärte Ziel der EU ist es bis 2030 die Emissionen durch den Flugverkehr um 55 Prozent zu senken, bis 2050 soll Europa treibhausgasneutral werden. Doch wie soll das gehen mit weiter steigenden Passagierzahlen? Liegt die Zukunft des Fliegens nun im Wasserstoff, Strom oder doch in den sogenannten nachhaltigen Luftfahrttreibstoffen? Harald Lesch spricht mit Professorin Dr. Christiane Voigt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) über die Emissionen des Luftverkehrs und wie sie sich minimieren lassen.
Forschende arbeiten seit Jahren an Konzepten, um die Luftfahrt effizienter zu gestalten: Denn Kerosin sparen ist nicht nur gut für das Klima sondern spart auch Kosten für die Airline. Auf der Suche nach Lösungen schauen Wissenschaftler längst nicht mehr nur in den Himmel, sondern auch in unsere Ozeane. Dort haben sie ein Tier entdeckt, mit dessen Hilfe sie bis zu 20 Prozent Kerosin einsparen wollen. Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Ist es vielleicht doch möglich – das klimaneutrale Fliegen?
Welche Chancen hat die Bahn?
Aber es muss nicht immer das Flugzeug sein, das uns in den Urlaub bringt. Wer keinen Ozean überqueren möchte, könnte auch die Bahn nehmen. Man denke an den berühmten Orientexpress. Doch bei den Deutschen ist die Bahn als Transportmittel für den Urlaub abgeschlagen auf dem letzten Platz. Warum ist das so und wie lässt sich das vielleicht wieder ändern? Die Regierung will Personenkilometer im Bahnverkehr bis 2030 verdoppeln. Doch es mangelt schon jetzt an Lokführern. Lässt sich der Fachkräftemangel mit automatisch fahrenden Zügen entschärfen?
In Japan testet man bereits selbstfahrende Versionen des extrem pünktlichen Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen. Auch die Schweiz ist berühmt für die Pünktlichkeit ihrer Züge. Dort gibt es seit den Achtzigerjahren einen integralen Taktfahrplan. Was steckt dahinter und lässt sich das auf Deutschland übertragen? Der geplante Deutschlandtakt soll Bahnfahren attraktiver machen.