Harald Lesch reist zu den Phlegräischen Feldern, einem unterirdischen Vulkansystem, um sich selbst ein Bild zu machen: Er fragt Forschende, warum es so schwierig ist, genaue Vorhersagen über den Ausbruch des Supervulkans zu treffen und redet mit Menschen, die ein Leben auf dem Vulkan führen. Wie groß ist die Gefahr wirklich? Wie verlässlich sind die Vorhersagen der Wissenschaftler und welche Vorbereitungen werden bereits getroffen, um gegen die Katastrophe gewappnet zu sein?
Szenario eines Ausbruchs
Lavaströme, die alles unter sich vernichten, riesige Explosionswolken aus Asche, Gas und Gesteinspartikeln verdunkeln den Himmel und breiten sich in rasender Schnelle aus – so könnte ein Szenario im Falle eines Ausbruchs des Supervulkans aussehen.
Die Konsequenzen für Europa wären verheerend. Nach den größten Eruptionen in der Geschichte der Phlegräischen Felder vor 40 Tausend Jahren zogen Aschewolken bis nach Mitteleuropa und beeinflussten über Jahre das Klima und die Vegetation.
Vorkehrungen für den Ernstfall
Spätestens seit dem berühmten Ausbruch des Vesuvs 79 n. Chr. und dem Untergang von Pompeji, sind die Gefahren durch Vulkanausbrüche tief in der Psyche der hier lebenden Menschen verankert. In der Bucht von Neapel wurde schon vor über 200 Jahren das erste Vulkanforschungs-Observatorium der Welt gegründet.
Heute werden der Vesuv und die in direkter Nachbarschaft gelegenen Phlegräischen Felder vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) ganzjährig rund um die Uhr überwacht. Für den Ernstfall steht ein rotes Telefon bereit, mit dem das Signal zur Evakuierung gegeben wird. Allein im Kernbereich direkt über dem Supervulkan leben mehr als 300.000 Menschen.