Wurzeln sind kaum erforscht. Dabei könnten sie helfen, viele große Probleme der Menschheit zu lösen: den Klimawandel bremsen, die Welternährung sichern und sogar nachhaltig Rohstoffe schürfen.
Rohstoff-Abbau mit Pflanzen
Der Geoökologe Oliver Wiche von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg forscht am sogenannten Phytomining – dem Bergbau mit Pflanzen. Er will wissen, welche Pflanzenwurzeln am besten Rohstoffe wie das begehrte Germanium und die wertvollen Seltenen Erden aus dem Boden holen können. Diese Stoffe sind für die Hightechindustrie unabdingbar. Kann daraus ein neuer, umweltfreundlicher Industriezweig entstehen?
Um der Erderwärmung zu trotzen, müssen Pflanzen Dürre- und Hitzeperioden aushalten und Überschwemmungen überstehen. Dabei sind Wurzeln von entscheidender Bedeutung: Sie suchen im Boden aktiv nach Nährstoffen und wehren Gefahren wie Krankheitserreger und Gifte ab. Industriell erzeugtes Saatgut führt zwar kurzfristig zu hohen Erträgen, aber auch zu unterentwickelten Wurzeln. Das preisgekrönte Start-up SEEDFORWARD arbeitet mit Biostimulanzien statt Chemiekeule und will mit endophytischen Pilzen die Getreidewurzeln fit für den Klimawandel machen.
An den niederländischen Küsten werden Wurzeln sogar zum Retter in der Not. Pflanzt man spezielle Gräser vor den Deichen, entsteht dort eine Salzwiese, die wie ein natürlicher Wellenbrecher wirkt. Kostspielige Deicherhöhungen können durch die Wurzelgeflechte vermieden werden. Die Salzwiesen filtern sogar Sedimente aus dem Wasser und lassen die Landmasse wachsen.
"planet e." erkundet die Wunderwelt der Wurzeln und geht den Geheimnissen im Erdreich auf den Grund.
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Team
Ein Film von Film von Doris Ammon, Stefanie Fleischmann und Christina Gantner
Kamera: Markus Müller / Andrea Rumpler / Sebastian Ziegler
Schnitt: Andreas Lupczyk / Christina Preußker
Redaktion: Volker Angres
Leitung der Sendung: Volker Angres