Drohnen schwirren in der Luft, Spürhunde schnüffeln am Boden nach Beweisen – auf der Suche nach Tätern, die mit Giftködern Wildvögel gezielt töten. Die Polizei Niederbayern bildet deshalb mit dem Landesbund für Vogelschutz die "Greifvogel-Polizei". Allein 2021 wurden deutschlandweit mehr als 60 Fälle gemeldet, bei denen Greifvögel mit einem Insektizid vergiftet wurden. Die Dunkelziffer ist hoch.
Den Wilderern auf der Spur
In der Toxikologie der Ludwig-Maximilians-Universität München untersucht Prof. Hermann Ammer die getöteten Vögel: "Die Täter gehen oft perfide vor. Sie präparieren Fleischköder mit dem Insektizid Carbofuran. An den blau verfärbten Schleimhäuten und den verkrampften Krallen erkennt man sehr deutlich, dass die Tiere mit einer hochtoxischen, in Deutschland verbotenen, Substanz absichtlich vergiftet wurden." Schon beim bloßen Kontakt ist das Gift todbringend. Herzrasen, Krämpfe, Atemstillstand sind die Folge. Auch Menschen oder Hunde sind gefährdet, wenn sie mit Carbofuran in Berührung kommen.
Doch wer steckt hinter dem Vogelmord? Für Helmut Brücher aus Brandenburg sind Trophäenjäger eine mögliche Tätergruppe. Der Greifvogelexperte konnte mit Undercoveraktionen bei Tierpräparatoren schon Täter der Polizei und Staatsanwaltschaft überstellen. Einen anderen Ansatz verfolgen die Tierschützer der Organisation "Komitee gegen den Vogelmord": Sie stellen Videofallen auf und konfrontieren die Täter vor laufender Kamera.
Sehr erfolgreich in der Verbrechensbekämpfung ist auch Dr. Iñigo Fajardo. Er arbeitet in Spanien für die Regierung von Andalusien als Leiter der Abteilung Forensik im Kampf gegen Vergiftungen und Wilderei. Als Experte für die Beweisermittlung bei Naturschutzkriminalität hat er in den vergangenen 15 Jahren mehr als 500 Fälle zur Anzeige gebracht. Sein Vorteil gegenüber der deutschen Polizei: Er hat ausgebildete Giftspürhunde, die jede noch so kleine Dosis Gift, die illegal gelagert wird, aufspüren können.
"planet e." begleitet die Ermittler, Forensiker und Umweltschützer bei ihrem Kampf gegen die Wilderer in Europa und zeigt Möglichkeiten auf, wie solche Taten verhindert werden können.
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Team
Ein Film von Andrea Zimmermann
Kamera: Zeno Legner, Jens Schade
Schnitt: Sergios Roth
Redaktion: Martin Ordolff
Leitung der Sendung: Cathérine Kipp