Sie nennen sich "Extinction Rebellion", "Aufstand der letzten Generation" oder "Ende Gelände". Auf die Straße zu gehen wie Greta Thunberg und "Fridays for Future" reicht radikalen Klimaaktivisten schon lange nicht mehr. Ihre Aktionen nehmen im Vorfeld des G7-Gipfels im oberbayerischen Elmau zu.
Straftat oder ziviler Ungehorsam?
Besonders der "Aufstand der letzten Generation" macht von sich reden. Mit ihren Aktionen wollen sie die Bundesregierung zu mehr Klima- und Umweltschutz zwingen. Höhepunkt war der Hungerstreik der Gruppe vor der Bundestagswahl 2021 am Reichstagsgebäude. Kritiker verurteilen solche Aktionen als Straftaten. Die Aktivisten selbst nennen es "notwendigen zivilen Ungehorsam".
Die Gruppen sind lokal organisiert und tauschen sich über die sozialen Netzwerke aus. Ihr Ziel ist nicht, eine möglichst hohe Anzahl an Demonstranten zu aktivieren, sondern per Livestream oder Fotos die Aktionen über Facebook und Instagram weltweit zu posten. So agiert auch der Münchner Ableger von "Extinction Rebellion". Die Besetzung der "Munich Re", des größten Rückversicherers der Welt, geschieht morgens um 6.00 Uhr fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Aktion wird aber per Livestream weltweit in soziale Netzwerke übertragen.
Ob ihre Methoden die Menschen im Land überzeugen, bezweifeln viele. Selbst Grünen-Politiker wie Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann verurteilen Straßenbesetzungen.
Derweil reicht vielen Aktivisten ziviler Ungehorsam nicht mehr aus. In der Szene wird heftig über mögliche Sabotageakte diskutiert, etwa Sachbeschädigungen von Ölpipelines oder Braunkohlebagger.
"planet e." begleitet radikale Klimaaktivisten und hinterfragt die Legitimität der Aktionen. Tragen sie überhaupt zu mehr Bewusstsein für den Klimaschutz in der Gesellschaft bei?
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Team
Ein Film von Berndt Welz
Kamera: Christian Efkemann, Jonas Schmailzl, Christoph Lemmen, Siegmund Thies, Berndt Welz
Schnitt: Elke Steinhardt
Redaktion: Christian Deker
Leitung der Sendung: Cathérine KippAuch interessant