Fast 80.000 Wohnmobile wurden allein im letzten Jahr in Deutschland neu zu gelassen – so viele wie noch nie. In Coronazeiten ist der Wunsch nach unabhängigem Urlauben abseits der Bettenburgen groß. Doch der Boom hat seine Schattenseiten.
Öko-Trends in der Campingwelt
Die Ranger im Nationalpark Berchtesgadener Land sehen sie jeden Tag. Nicht nur Dreck und Fäkalien, ganze Billig-Zelte samt Schlafsäcken hinterlassen illegale Camper in der Wildnis. Klaus Melde und seine Kolleginnen und Kollegen gehen inzwischen regelmäßig Streife. Mehr als 80 Anzeigen waren es allein im letzten Sommer. Die Besucherzahl steigt, der Respekt vor der Natur nimmt ab.
Aber auch ohne schwarze Schafe ist beim Campingurlaub viel Luft nach oben, wenn es um Klima- und Umweltfreundlichkeit geht. Wegen der geringen Reichweite stecken etwa E-Antriebe in der Nische. Mit dem "Iridium" war 2019 das erste E-Wohnmobil auf den Markt gegangen. Das ist teuer. Und nach spätestens 400 Kilometern muss es an die Ladesäule.
Dank schlauer Konzepte könnte die Camping-Zukunft aber schon bald viel klimafreundlicher sein: Ein Solar-Reisemobil der TU Eindhoven hat es ohne Laden bis nach Südspanien geschafft. Und ein Wohnwagen mit Hilfs-E-Motor und Extra-Batterie für größere Reichweiten steht kurz vor der Marktreife.
Allmählich kommt in die Camping-Welt Bewegung: Denn auf neuen Wohnmobilen und Camper-Vans gehören Dach-Solarzellen längst zum Standard. Immer mehr Campingplätze werben mit Ökosiegeln. Und die Regale der Fachgeschäfte sind voll mit Ideen - etwa einem Kocher, der nebenbei Strom fürs Handy produziert. So bringt der Wunsch nach Unabhängigkeit den Umweltschutz voran.
"planet e." spürt der Frage nach, wie umweltfreundlich Camping eigentlich wirklich ist. Und wo die Ökobilanz beim Urlauben im Grünen noch besser werden könnte.
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Team
Ein Film von Mark Hugo
Kamera: Ralph Zeilinger, Daniel Giesen
Schnitt: Walter Freund
Redaktion: Martin Ordolff
Leitung der Sendung: Cathérine Kipp