Reis ist auch in Deutschland wichtiger Teil der Ernährung und mittlerweile hip: in Curry-Gerichten, Bowls oder als Milchdessert. Weltweit erwirtschaftet das kleine Korn rund 400 Milliarden Euro. Doch wer profitiert vom Boom, und wer zahlt den Preis?
Klimakiller und Wasserschlucker
Thailand gehört zu den großen Exportländern. Die Kleinbauern spüren allerdings die Folgen der Klimakrise: Die Ernten werden durch immer häufiger auftretende Wetterextreme unsicher. Überflutungen und Dürren gefährden die Lebensgrundlage der Landwirte.
Zugleich ist der ökologische Fußabdruck des Reisanbaus beträchtlich. Der großflächige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Stickstoffdünger verursacht Umweltprobleme. Und mit etwa zehn Prozent des weltweiten Methanausstoßes belastet gerade der Nassanbau das Klima erheblich. Der Wasserverbrauch ist immens: Mehr als 3000 Liter Wasser sind für die Produktion von einem Kilogramm Reis nötig, weit mehr als etwa für Weizen.
Ist Vollkornreis gesünder?
Der Nassanbau ist aber auch wegen möglicher Gesundheitsgefahren in die Kritik geraten. Aus den feuchten Böden löst sich natürlich vorkommendes Arsen und setzt sich in der feinen Silberhaut der Reiskörner fest. Ausgerechnet für den Vollkornreis mit seinen vielen Nährstoffen spielt das eine Rolle, denn hier wird die Silberhaut, anders als beim weißen oder polierten Reis, nicht abgeschält.
Der Reisanbau trägt zur Klimakrise bei, zugleich leiden die Landwirte unter den Folgen. Trotz dieser Herausforderungen ist ein Verzicht auf Reis undenkbar, besonders in Ländern des globalen Südens. Der Bedarf ist ebenso gewaltig wie der Pro-Kopf-Verbrauch weltweit: durchschnittlich 46 Kilogramm sind es voraussichtlich in diesem Jahr.
Hoffnung machen die Forschungen zu nachhaltigeren Anbaumethoden. Dadurch könnte insbesondere der Methanausstoß reduziert und der Wasserverbrauch verringert werden.
"planet e." fragt nach dem wahren Preis von Reis.
-
Team
Ein Film von Judith Paland
Kamera: Stefan Spoo, Jonas Dress
Schnitt: Matthias Andrzejewski
Redaktion: Ralf Bonsels
Leitung der Sendung: Cathérine Kipp