Allein das Streaming von Musik und Filmen braucht weltweit so viel Strom wie alle Privathaushalte in Deutschland, Polen und Italien zusammen. Die smarte neue Welt hat ihren Preis. Aber wie kann der Energiefresser Internet künftig grüner werden?
In Norwegen entstehen gerade klimafreundliche Rechenzentren, natürlich gekühlt und betrieben mit Ökostrom. Nebenbei hat man dort schlaue Ideen für noch mehr Nachhaltigkeit. Die Abwärme aus dem Rechenzentrum der Firma "Green Mountain" etwa verpufft nicht in der Luft, sondern wird von der weltweit ersten Hummerfarm an Land genutzt. Das reduziert den CO2-Fußabdruck deutlich.
Ein Problem der Digitalisierung: Im Büro oder Homeoffice kommen die Programme immer öfter aus der Cloud. Sie liegen also nicht lokal auf dem Computer, sondern auf Servern in einem Rechenzentrum. Mehr und mehr solcher gewaltigen Zentren werden gebaut. Damit die Server nicht überhitzen, halten die Rechenzentren ihre Temperatur meist bei 20 bis 30 Grad Celsius. Das kostet Energie.
Wachsende Digitalisierung in den Haushalten
Wie viel Energie die Internetnutzung tatsächlich verbraucht, wissen die meisten Nutzer nicht. Auch die Familie von Nina Reimesch ist da keine Ausnahme. "Manchmal sitzt mein Sohn am Rechner und streamt eine Serie, hört gleichzeitig Spotify, postet auf dem Smartphone neue Videos und fragt mich per WhatsApp, wann das Essen fertig ist – obwohl ich nur ein paar Meter entfernt bin. Und gleichzeitig frage ich Alexa, wie das Wetter wird", erzählt sie.
Vom Verhalten der Nutzer hängt also viel ab. Kritik gibt es aber auch an den Anbietern im Netz. "Die Auswertung von Nutzerdaten verbraucht sehr viele Ressourcen. Der Zweck ist nur, den Kunden bessere Produktvorschläge zu machen", beklagt Cloud-Computing-Experte Adrian Rasokat.
"planet e." geht der Frage nach, wie klimaschädlich Cloud, Streaming und Co. wirklich sind. Und zeigt, wie sie energiesparender werden können.
Newsletter
-
Team
Ein Film von Katja-Christiane Vogler
Kamera: Paul Pflüger, Egon Braun, Chris Caliman, André Bergmann, Steffen Asmus
Schnitt: Andreas Spitz
Redaktion: Mark Hugo
Leitung der Sendung: Cathérine Kipp