Der Rhein ist die Lebensader der deutschen Binnenschifffahrt. Rund 80 Prozent der gesamten Schiffsfracht werden auf diesem Fluss transportiert. Das Niedrigwasser bedroht unter anderem Industriebetriebe und Weingüter.
Historischer Tiefstand der Pegel
Juli 2022 – noch selten führte der Rhein so früh im Jahr so wenig Wasser. Innerhalb weniger Wochen fallen die Pegel auf historische Tiefststände. Die Güterschifffahrt muss die Lademengen deutlich reduzieren, denn jede Grundberührung des Schiffes kann in einer Katastrophe enden.
Binnenschiffer Ralf Kiepe transportiert auf seiner "MS Karl-Hein" Container von Rotterdam nach Mannheim, gefüllt mit unterschiedlichsten Waren. Bei Niedrigwasser ist das ein mühseliges Geschäft. Engstellen, Staus und eine gefährlich enge und seichte Fahrrinne erschweren das Manövrieren. Weniger Ladung, längere Fahrzeiten – für die Unternehmen, die auf die Container der "MS Karl-Hein" warten, ein teures Geschäft.
Weinstöcke werden bewässert
Zu wenig Wasser auch an den Hängen des Rheins: In Oberwesel am Mittelrhein kämpfen die Jungwinzer Maximilian Lambrich und seine Schwester Julia mit den Folgen der extremen Dürre. Um ihre Weinernte zu retten, wässern sie die jungen Weinstöcke und beschneiden sie sogar, damit die restlichen Reben überleben.
Die Winzerfamilie fragt sich, wie es mit dem Weinbau weitergehen soll, wenn die Dürrejahre wegen des Klimawandels immer häufiger werden.
Künstliche Bewässerung ist für Forstamtsleiter Sebastian Schmitz und seine Kollegin Alena Schmidt im Koblenzer Forst keine Alternative. Sie warten sehnlichst auf Regen. Die Folgen der monatelangen Trockenheit: permanente, hohe Waldbrandgefahr.
Doch die Sorgen der Förster gehen darüber hinaus. Denn manche der traditionellen Baumarten erweisen sich als ungeeignet für einen Wald in Zeiten des Klimawandels.
"planet e." zeigt die Folgen von Dürre und Wassernot für Umwelt, Wirtschaft, Menschen. Es ist ein Blick in unsere Zukunft.
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Team
Ein Film von Thomas Hies und Daniela Hoyer
Kamera: Lars Schwellnus / Uli Sontag / Jürgen Rumbuchner / Jonas Dress / Peter Lemper / Jens Schade
Schnitt: Marc Nordbruch
Redaktion: Sabine Meierhöfer / Nadja Kaltwasser
Leitung der Sendung: Cathérine Kipp