Massive Eingriffe des Menschen in die Natur führen zu einem dramatischen Artensterben, auch bei den Insekten. Verschwunden sind viele natürliche Feinde von Borkenkäfern oder Eichenprozessionsspinnern, sodass sich diese immer weiter ausbreiten können.
Neues Insektenschutzgesetz
Das Problem ist bekannt, die Lösung schwierig: Monatelang rang die Bundesregierung um ein sogenanntes Insektenschutzgesetz. Erst im Juni verabschiedete der Bundestag entsprechende Maßnahmen, darunter die Ausweitung von Biotopen und die Eindämmung des Einsatzes von Pestiziden.
"Ohne Insekten kann auch der Mensch langfristig nicht überleben", prognostiziert Prof. Lars Krogmann, Entomologe an der Uni Hohenheim und Interimsdirektor des Naturkundemuseums Stuttgart. Viele Tausend Arten seien nützlich, nicht nur die allseits bekannte Honigbiene. Insekten ernähren sich von anderen Insekten. Fehlen die natürlichen Feinde, breiten sich einige Arten explosionsartig aus.
So zum Beispiel der Eichenprozessionsspinner. Dessen Brennhaare können gefährliche, allergische Reaktionen auslösen. Seinetwegen werden Spielplätze und Schulhöfe gesperrt, mancherorts werden Bacillus-thuringiensis-Präparate gegen die Plage eingesetzt. Das Mittel gilt als biologisch gut verträglich.
Prof. Wolfgang Rohe von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Göttingen aber warnt: "Auch dieses Mittel führt zu Kollateralschäden. Viele Nützlinge in den Eichen werden mit abgetötet." Der Wissenschaftler erforscht, welche Insektenarten genau von dem Biozid mit dem Bacillus thuringiensis getroffen werden, und kommt zu dem Schluss: "Besser wäre es, die natürlichen Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners anzusiedeln."
"planet e." zeigt, wie das Artensterben und die plageartige Verbreitung einzelner Insekten zusammenhängen.
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Team
Ein Film von Michael Nieberg
Kamera: Dennis Mätzig / Michael Nieberg
Schnitt: Merlin Krumme
Redaktion: Birgit Hermes
Leitung der Sendung: Volker Angres